Man erwarte „vollständige Offenheit und Klärung des Sachverhalts von unseren dänischen und amerikanischen Partnern“, erklärte Macron weiter. Bundeskanzlerin Merkel betonte, sie sehe nach der Erklärung der dänischen Regierung eine gute Grundlage für Aufklärung. An der Haltung der Bundesregierung zu den NSA-Vorgängen habe sich nichts geändert. „Das, was damals richtig war, gilt auch heute.“ Damit spielte die Kanzlerin offensichtlich auf ihre Aussage beim Bekanntwerden der NSA-Affäre vor einigen Jahren an. Damals hatte sie gesagt: „Ausspähen unter Freunden – das geht gar nicht.“
Auch weitere europäische Regierungschefs verlangten von Dänemark eine Erklärung dazu, warum sein Auslandsgeheimdienst den USA vor mehr als sieben Jahren mutmaßlich geholfen hat, Regierungschefs wie Bundeskanzlerin Merkel auszuspionieren. „Wir wollen die Karten auf dem Tisch haben“, sagte der schwedische Verteidigungsminister Hulqvist. Die norwegische Ministerpräsidentin Solberg sagte, es sei „inakzeptabel, wenn Länder, die eine enge verbündete Zusammenarbeit haben, die Notwendigkeit spüren, sich gegenseitig auszuspionieren oder Informationen über sie zu erlangen“. Andere auszuspionieren schaffe mehr Misstrauen als Zusammenarbeit.
Am Wochenende war bekannt geworden, dass der dänische Geheimdienst dem US-Auslandsgeheimdienst NSA beim Ausspähen deutscher und anderer europäischer Spitzenpolitiker geholfen haben soll. Mit den Vorwürfen konfrontiert, distanzierte sich Dänemarks Verteidigungsministerin Bramsen von dieser Praxis.
deutschlandfunk
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