Ukraine-Botschafter stellt deutschen Waffen gutes Zeugnis aus

  11 April 2025    Gelesen: 123
  Ukraine-Botschafter stellt deutschen Waffen gutes Zeugnis aus

Ein Bundeswehr-Papier stellt den an die Ukraine gelieferten deutschen Waffen ein schlechtes Zeugnis aus. Der ukrainische Botschafter in Deutschland will das nicht so stehen lassen. Laut Makeiev hätten sich die Systeme "sehr gut bewährt".

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hat die Qualität der an sein Land gelieferten deutschen Waffen gelobt. "Die deutschen Waffen gehören zu den besten, die wir haben", sagte Makeiev dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Diese seien "den russischen Waffen weit überlegen".

Makeiev äußerte sich vor dem Hintergrund aktueller Berichte, wonach es bei den an die Ukraine gelieferten deutschen Waffen Probleme im Einsatz und Qualitätsmängel gebe. NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung" hatten über ein internes Bundeswehrpapier berichtet, demzufolge die ukrainische Armee große Probleme mit deutschem Kriegsgerät habe.

"Auf keinen Fall sind diese Waffen unbrauchbar", betonte Makeiev. Sie hätten sich vielmehr "sehr gut bewährt". Allerdings ergäben sich unter Kriegsbedingungen natürlich auch Hinweise darauf, "woran es hakt und was an einer Waffe geändert werden sollte", sagte der Botschafter weiter. Daraus könne die Rüstungsindustrie Schlüsse ziehen für die Produktion, aber auch die Streitkräfte für ihre Taktik.

"Kein Skandal, sondern ein Verbesserungsprozess"

"Die deutschen Waffensysteme sind ja nie in echten Kriegsbedingungen getestet worden. Man konnte also nicht wissen, wie eine Panzerhaubitze reagiert, wenn sie täglich Hunderte Granaten abschießt", gab der Botschafter weiter zu bedenken. Auch Reparaturketten würden jetzt in der Praxis getestet. Dies sei aber "kein Skandal, sondern ein Verbesserungsprozess".

NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung" hatten in ihrem Bericht aus dem Protokoll eines Vortrags des stellvertretenden Militärattachés der Deutschen Botschaft in Kiew zitiert. Demnach hat die Panzerhaubitze 2000 eine "so hohe technische Anfälligkeit, dass Kriegstauglichkeit stark infrage gestellt wird". Der Kampfpanzer Leopard 1A5 gelte zwar als "zuverlässig", werde "aber aufgrund zu schwacher Panzerung oft nur als Behelfsartillerie eingesetzt". Beim neueren Leopard 2A6 sei wiederum der Aufwand der Instandsetzung hoch, und oft keine Feldinstandsetzung, also eine Reparatur an der Front, möglich.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius zeigte sich über die Medienberichte überrascht. "Die Berichte habe ich mit Erstaunen zur Kenntnis genommen", sagte Pistorius am Rande des Treffens der Verteidigungsminister der Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel. Er sei in "regelmäßigem Austausch mit unseren ukrainischen Partnern und Meldungen wie diese oder Beschwerden über unser Material sind mir nicht bekannt geworden".

Quelle: ntv.de, jpe/AFP


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