Die Umsätze im deutschen Einzelhandel sind im April kräftig gefallen. Als mögliche Ursachen nannte das Statistische Bundesamt (Destatis) die Bundesnotbremse in der zweiten Aprilhälfte sowie das starke Ostergeschäft im März. Wie das Statistikamt auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, fielen die Umsätze nach Abzug der Inflation um 5,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur einen Rückgang um 2,0 Prozent prognostiziert. Für März wurde der monatliche Anstieg um 7,7 Prozent bestätigt.
Auf Jahressicht lagen die Umsätze im April preisbereinigt um 4,4 Prozent höher. Im Vergleich zum Vorkrisenmonat Februar 2020 war der Umsatz kalender- und saisonbereinigt real um 0,8 Prozent niedriger. Der Einzelhandel macht rund 25 Prozent des privaten Konsums in Deutschland aus. Die Daten zum Einzelhandel unterliegen sehr häufig größeren Revisionen.
Nur Lebensmittelfachhandel legt zu
Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im April real 3,4 Prozent weniger um als im Vorjahresmonat. Der Umsatz der Supermärkte, SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte lag dabei um 3,8 Prozent niedriger. Der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln setzte hingegen 0,4 Prozent mehr um.
Deutliche Steigerungen gab es im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln. In diesem Bereich lagen die Umsätze im April real 10,6 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren verzeichnete ein Umsatzplus von 33,1 Prozent, im Einzelhandel mit Waren verschiedener Art waren es 7,6 Prozent. Ebenso war der Umsatz im Handel mit Einrichtungsgegenständen und Baubedarf real um 7,2 Prozent höher. Aufgrund des ersten Corona-Lockdowns waren bis Ende April 2020 die Einzelhandelsgeschäfte mit Ausnahme des Einzelhandels mit Lebensmitteln geschlossen.
Der Internet- und Versandhandel verzeichnete ein Umsatzplus von real 13,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Quelle: ntv.de, als/DJ
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