Merkel und Macron für EU-Koordinierung

  19 Juni 2021    Gelesen: 812
Merkel und Macron für EU-Koordinierung

Mit Blick auf die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus haben Bundeskanzlerin Merkel und der französische Präsident Macron eine bessere Zusammenarbeit der EU in der Pandemie angemahnt. Es gebe zwar schon mehr Koordinierung als im vergangenen Jahr, aber dies reiche noch nicht aus

Merkel sagte bei einem Abendessen mit Macron in Berlin, man könne nicht so tun, als sei Corona vorbei. Macron kritisierte, es gebe einige Länder, die wegen ihrer Tourismusindustrie eine schnellere Öffnung beschlossen hätten. Deshalb müsse man wachsam bleiben. Vor allem in Großbritannien, aber auch etwa in Portugal, das sich für britische Touristen geöffnet hat, breitet sich derzeit die aggressive Delta-Variante des Coronavirus aus. Portugal hat deshalb den Großraum Lissabon abgeriegelt. Macron war der erste ausländische Staatsgast, den die Bundeskanzlerin in diesem Jahr persönlich in Berlin empfangen hat. Ziel der Gespräche ist vor allem eine Abstimmung vor dem EU-Gipfel in der kommenden Woche in Brüssel.

RKI: Delta wird führende Variante

Der Chef des Robert Koch-Instituts, Wieler, hatte zuvor in Berlin gesagt, es sei nicht die Frage, ob Delta die führende Variante werde, sondern wann. Spätestens im Herbst werde sie die Oberhand gewinnen. Aktuell hat die als deutlich aggressiver geltende Mutante einen Anteil von sechs Prozent in Deutschland.

Montgomery: Lockerungen überprüfen

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Montgomery, warnte ebenfalls vor einer schnellen Ausbreitung der Delta-Variante. Die Länder sollten jetzt prüfen, ob die angekündigten Lockerungen nicht zu weit gingen, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Solange noch nicht genügend Menschen geimpft seien, müssten vor allem die Ansteckungsrisiken im Alltag reduziert werden. Im öffentlichen Nahverkehr, in Geschäften und anderen Innenräumen sollten deswegen unbedingt weiterhin FFP2-Masken getragen werden.

deutschlandfunk


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