Die Mitglieder der Fifa-Ethikkommission teilten mit, dass sie vor Einleitung des Verfahrens den Untersuchungsbericht der vom DFB beauftragten Kanzlei Freshfield geprüft hätten.
Im Zentrum der gesamten Affäre um die WM-Vergabe stehen zwei Zahlungen von 6,7 Millionen Euro. Mithilfe von Louis-Dreyfus überwiesen Beckenbauer und sein Manager Robert Schwan diese Summe 2002 zunächst über ein Konto in der Schweiz an eine Firma des früheren Fifa-Funktionärs Mohamed bin Hammam in Katar. 2005 zahlte das WM-Organisationskomitee die 6,7 Millionen an den früheren Adidas-Chef Louis-Dreyfus aus Frankreich zurück, allerdings bewusst falsch deklariert als Beitrag zu einer WM-Gala, die am Ende nie stattfand.
Der DFB wirft den Mitgliedern des Organisationskomitees vor, in der Steuererklärung zur WM 2006 "mutmaßlich unzutreffende Angaben" gemacht zu haben. Der Verband droht deshalb, für das Jahr 2006 nachträglich seine Gemeinnützigkeit zu verlieren. Sollte das passieren, käme auf den DFB ein "erheblicher zusätzlicher Schaden" zu, heißt es in den Anträgen an die Öffentlichen Rechtsauskunft- und Vergleichsstelle.
Wegen möglicher Schadenersatzforderungen in der WM-Affäre sollen Beckenbauer und Niersbach nach Ostern vor einer Schlichtungsstelle in Hamburg aussagen. Der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger bestätigte einen entsprechenden Bericht der Süddeutschen Zeitung (SZ).
Laut SZ-Bericht ist allerdings keiner der WM-Macher verpflichtet, vor der Hamburger Schlichtungsstelle auszusagen. Beckenbauer, Niersbach, Fedor Radmann und Horst R. Schmidt wollen demnach zu dem Termin auch nicht erscheinen. Lediglich Zwanziger erklärte auf Nachfrage: "Ich halte mir offen, mit meinem Anwalt dorthin zu gehen."
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