Attentäter reißt Dutzende mit in den Tod

  28 März 2016    Gelesen: 433
Attentäter reißt Dutzende mit in den Tod
In einem gut besuchten Park in der pakistanischen Stadt Lahore sprengt sich ein Selbstmordattentäter in die Luft. Er ermordet über 50 unschuldige Menschen. Unter den Toten und Verletzten sollen vor allem Frauen und Kinder sein.
Bei einem mutmaßlichen Bombenanschlag in der nordpakistanischen Großstadt Lahore sind mindestens 56 Menschen getötet und mehr als 200 weitere verletzt worden. Auf einem Parkplatz eines gut besuchten Parks habe sich eine heftige Explosion ereignet, sagte ein hochrangiger Behördenvertreter.

Ein Polizeibeamter sagte, es handele sich anscheinend um einen Selbstmordanschlag. Laut einem Augenzeugen hatten sich in dem Park viele Christen versammelt. Die Rettungsarbeiten dauerten an, die Armee wurde um Hilfe gebeten. Am Explosionsort seien bereits Soldaten eingetroffen, die nun die Sicherheits- und Rettungskräfte unterstützten.

Ein Vertreter des Jinnah-Krankenhauses sagte, mehr als 40 Leichen seien in das Krankenhaus gebracht worden. Es gebe außerdem mehr als 200 Verletzte, viele von ihnen befänden sich in einem ernsten Zustand. Es sei daher damit zu rechnen, dass die Zahl der Todesopfer weiter steigen werde. Der Mediziner schilderte, dass in dem Krankenhaus wegen der hohen Verletztenzahl die Menschen sogar in den Fluren und auf dem Fußboden behandelt werden mussten.

Der hochrangige Polizeibeamte Haider Ashraf sagte, es handle sich anscheinend um einen Selbstmordanschlag. In dem Park seien Kugeln gefunden worden.

"Alles wackelte, es gab Schreie und Staub überall"

Der 35-jährige Javed Ali sagte, die Explosion habe in seinem Wohnhaus gegenüber des Parks die Fensterscheiben zerstört - "Alles wackelte, es gab Schreie und Staub überall." Der Park sei überfüllt gewesen, weil sich dort wegen des Osterfestes viele Christen versammelt hätten.

In der pakistanischen Hauptstadt gab es derweil Zusammenstöße zwischen der Polizei und tausenden Unterstützern eines Islamisten, der Ende Februar wegen des Mordes an einem Provinzgouverneur hingerichtet worden war. Die Anhänger von Mumtaz Qadri bewarfen die Polizeibeamten mit Steinen. Zur Beruhigung der Lage wurden Armeepatrouillen eingesetzt, wie ein Armeesprecher über Twitter mitteilte.

In Pakistan ereignen sich seit Jahren immer wieder Anschläge, die Zahl ging aber seit 2014 zurück. Das Land kämpft seit dem 2004 gegen einen islamistischen Aufstand, in dem unter anderem die pakistanischen Taliban immer wieder Attentate verüben. In Lahore, der pakistanischen Kulturmetropole im Nordosten des Landes, blieb es dabei in den vergangenen Jahren relativ ruhig.

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