Er fühle eine "unbeschreibliche Freude", sagte Abdulkarim am Telefon. Palmyra könne wieder aufgebaut und "so werden wie vorher". Der Direktor der Altertümerverwaltung hielt sich am Sonntag noch in Damaskus auf, wollte aber schnellstmöglich nach Palmyra aufbrechen, um die Schäden genauer zu begutachten. Die antiken Schätze der Stadt gehören zum Weltkulturerbe.
Puzzlearbeit für die Archäologen
Der IS hatte Palmyra vergangenes Jahr im Mai erobert und in den folgenden Monaten zahllose Menschen in den Ruinen der antiken Stadt hingerichtet. Außerdem zerstörte die Miliz den bedeutenden Baal-Tempel und den Tempel von Baalschamin, den berühmten Triumphbogen und zahlreiche Grabmäler. Am Sonntag vermeldete die syrische Armee die vollständige Rückeroberung der Stadt.
Gemeinsam mit der Uno will die Altertümerverwaltung demnächst beraten, wie der Baal-Tempel und der Tempel von Baalschamin wieder aufgebaut werden könnten. Viele der wichtigsten Ruinen seien aber nur leicht beschädigt, sagte Abdulkarim. Die "beste Neuigkeit" betreffe die berühmte 15 Tonnen schwere Löwen-Statue, die der IS im Juli zerstört hatte. "Die Einzelteile können alle wieder zusammengesammelt und die Statue wieder aufgebaut werden."
Syrische Armee plant weitere Offensive
Die syrische Armee hatte die antike Wüstenstadt mit Unterstützung der russischen Luftwaffe und der libanesischen Hisbollah zurückerobert. Nach wochenlagen Kämpfen brachten sie Palmyra am Sonntag vollständig unter ihre Kontrolle. Experten sind mittlerweile mit der Entschärfung Dutzender Sprengsätze und Minen in der antiken Stadt beschäftigt.
Die Einnahme von Palmyra ist ein wichtiger militärischer Erfolg für die syrische Armee und eine schwere Niederlage für den IS. Nach Militärangaben wichen die IS-Kämpfer nach Osten und Norden in ihre Hochburgen Suchnah, Raka und Deir Essor zurück.
Das syrische Oberkommando kündigte an, von Palmyra aus eine neue Offensive zu starten. Ziel seien Raka und Deir Essor. Laut einer offiziellen Erklärung sollte der IS in die Zange genommen und von Nachschubwegen abgeschnitten werden, um "seiner Existenz in Syrien ein Ende zu setzen".
Quelle: n-tv.de , chr/AFP
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