Wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete, ging der Entführer mit erhobenen Händen über die Landebahn in Richtung zweier Anti-Terror-Polizisten. Die Sicherheitskräfte hätten den kurz darauf am Boden liegenden Mann durchsucht und schließlich abgeführt.
Zuvor hatten die letzten sieben Geiseln den Airbus der EgyptAir auf dem Flughafen von Larnaka verlassen, ein Mann war dabei durch ein Cockpitfenster ins Freie geklettert. Der Zugriff wurde auch vom zyprischen Regierungssprecher Nikos Christodoulides via Twitter bestätigt. "Es ist vorbei", twitterte das zyprische Außenministerium.
Der Airbus mit der Flugnummer MS181 war am Morgen auf einem Inlandsflug von Alexandria nach Kairo entführt worden. Der angeblich mit einem Sprengstoffgürtel bewaffnete Täter zwang die Piloten zur Landung in der zyprischen Hafenstadt Larnaka. Es ist allerdings unklar, ob er überhaupt bewaffnet war.
Eine Stunde nach der Landung begann der Entführer mit der Freilassung erster Geiseln. Zu seinen Motiven machte der Entführer offenbar widersprüchliche Angaben. Wie das zyprische Staatsfernsehen (RIK) unter Berufung auf die Polizei berichtete, verlangte der Mann unter anderem die Freilassung einiger oppositioneller Frauen in Ägypten.
RIK berichtete, der Mann wolle Asyl in Europa erhalten. Dies stünde in einem Brief, den er aus dem Fenster der Maschine warf und den die Polizei übersetzen ließ. Zudem habe er gefordert, mit seiner Ex-Frau - einer Zyprerin - zu sprechen. Die Sicherheitsbehörden suchten die Frau, um sie zum Flughafen von Larnaka zu bringen.
Unterschiedliche Angaben zur Identität des Entführers
Der ägyptische Ministerpräsident Scherif Ismail sagte vor Journalisten, der Entführer habe die ägyptische Staatsbürgerschaft. Auch Ismail schilderte die Motive des Mannes als rätselhaft. Einmal habe er verlangt, einen Vertreter der Europäischen Union zu sprechen, dann wiederum habe er gefordert, zu einem anderen Flughafen gebracht zu werden.
Der zyprische Präsident Nikos Anastasiades schloss einen terroristischen Hintergrund aus. Der Mann wirke "psychisch labil" und handle dementsprechend, teilte das Außenministerium des Landes mit.
Über die Identität des Flugzeugentführers kursieren unterschiedliche Angaben. Das zyprische Außenministerium hat ihn als Seif M. identifiziert. Das ägyptische Staatsfernsehen hatte zuvor einen anderen Namen genannt.
Nach Angaben des ägyptischen Luftfahrtministeriums befanden sich 81 Menschen an Bord des Airbus 320 der EgyptAir, darunter 21 Ausländer und 15 Besatzungsmitglieder. Die Fluggesellschaft selbst sprach allerdings von lediglich 56 Passagieren, sieben Crewmitgliedern und einem Sicherheitsmann.
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