Im letzten Spiel vor der Nominierung des vorläufigen Kaders für die EM in Frankreich zeigte sich die deutsche Auswahl im Vergleich zur 2:3-Niederlage gegen England stark verbessert. Anders als drei Tage zuvor in Berlin blieb die deutsche Mannschaft nach einer Führung konzentriert. Hinten stand die Dreierkette um Mats Hummels sicher. Auch die spielstarke Doppel-Sechs mit Kroos und Özil bewährte sich.
Die technische Versiertheit von Özil und Kroos taten dem gegen England noch lahmenden Aufbauspiel der DFB-Elf ebenso gut wie die ständigen Positionswechsel des Sturmtrios. Müller, Götze und der agile Julian Draxler präsentierten sich enorm lauffreudig und flexibel. Vor allem Müller zeigte sich einsatzstark, nachdem der Bayern-Star im Nachgang des England-Spiels noch eingestanden hatte, den "Testspielcharakter" bei der Niederlage nicht abgeschüttelt zu haben.
Da war es passend, dass Müller auch die verdiente deutsche Führung einleitete. Nach seiner scharfen Hereingabe wehrte Italiens Verteidiger Leonardo Bonucci den Ball nur unzureichend in die Mitte ab. Kroos ließ sich die Gelegenheit von der Strafraumgrenze nicht entgehen und traf per platziertem Flachschuss wie schon drei Tage vorher gegen England zur 1:0-Führung.
Neuer-Vertreter ter Stegen sorgt für Stimmung
Hinten wurde es bis Mitte der zweiten Halbzeit kaum einmal gefährlich, der für den erkrankten Manuel Neuer ins deutsche Tor gerückte Marc-André ter Stegen blieb in seinem fünften Länderspiel lange beschäftigungslos. Mit einigen riskanten Aktionen als mitspielender Torwart sorgte er zwar für Stimmung auf den Zuschauerrängen, halten musste der Keeper des FC Barcelona allerdings bis zur 68. Minute und einer Chance durch Simone Zaza gar nichts.
Auch deshalb, weil die Italiener sich nur höchst selten nach vorn trauten. Die langen Bälle blieben gegen Mustafi und Hummels erfolglos, der kleine Techniker Insigne strahlte noch die meiste Gefahr aus. Gefährliche Aktionen verzeichnete aber ausschließlich Löws Team, dem noch vor der Pause der zweite Treffer durch Mario Götze gelang.
Eine knappe Viertelstunde nach Wiederanpfiff bediente Draxler Hector, der Kölner erzielte sein erstes Länderspieltor. Ein Foul von Italiens Torwart-Legende Gianluigi Buffon an Sebastian Rudy ahndete der österreichische Referee Oliver Drachta zu Recht mit einem Strafstoß, den Özil souverän verwandelte (75.). Italiens El Shaarawy gelang sieben Minuten vor Schluß nur noch der Anschlusstreffer.
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