Doch mit den Reaktionen auf seine edle Spende hätte Messi wohl nicht gerechnet. "In den vergangenen 7000 Jahren wurden wir Ägypter noch nie so gedemütigt", kommentierte der Parlamentarier Said Hasasin den Fall. Er war so erbost, dass er in seiner eigenen TV-Show einen seiner Schuhe auszog und mit den Worten "Ich werde dich mit meinem Schuh schlagen, Messi" in die Kamera hielt.
In der arabischen Welt gilt der Schuh als Inbegriff von Unreinheit. Wenn ein Araber Abscheu ausdrücken will, schlägt er den Gegner oder dessen Bild mit den staubigen Sohlen seiner Schuhe. 2008 war es US-Präsident George W. Bush, der in Bagdad bei einer Pressekonferenz vor einem Paar heranfliegender schwarzer Herrenschuhe Deckung suchen musste. Der Besuch einer Moschee ist nur ohne Schuhe gestattet.
Auch ein Sprecher des ägyptischen Fußball-Verbandes stimmte dem Bericht nach in den Tenor Hasasins mit ein: "Wenn er uns beleidigen will, soll er sich die Schuhe auf seinen Kopf legen." Ägypten brauche seine Schuhe nicht, Argentinien dagegen sei voll von Armut: "Gib die Schuhe deinem Land."
Auch Twitternutzer im arabischen Raum reagierten "not amused": "Ägypten ist größer als Messis Schuhe", zitiert die BBC den Twitter-Nutzer @Sala77ar7ash. Dies sei eine große Beleidigung für Ägypten.
Im Normalfall verzaubert Messi seine Fans
El-Sharkawy, die Moderatorin, zeigte sich überrascht ob der negativen Resonanz. "Das ist so falsch." Es sei ein Markenzeichen der Show, Souvenirs von den Gästen entgegenzunehmen. Doch die Welle der Empörung konnte sie damit nur wenig aufhalten.
Im Normalfall kommt Messi mit seinen Gesten besser an. Bei der letztjährigen Klub-WM soll der Argentinier übereinstimmenden Medienberichten zufolge nach dem 3:0-Sieg des FC Barcelona gegen CA River Plate dessen Torwart Marcelo Barovero seine Fußball-Schuhe geschenkt haben. "Die Schuhe sind für deinen Sohn", soll er Baroveros Angaben zufolge gesagt haben. Immerhin sei es ein Traum seines Sohn gewesen, dass sein Vater einmal einen Schuss von Messi halten würde.
Im Februar hatte Messi einem fünfjährigen Jungen aus Afghanistan signierte Trikots geschickt, nachdem zuvor Bilder des kleinen Fußball-Fans im Internet aufgetaucht waren, auf denen er in einer blau-weiß gestreiften Plastiktüte Fußball spielte. "Messi" stand mit schwarzem Kugelschreiber vorne und hinten drauf gekritzelt.
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