Kiew: Mehr als 1000 russische Angreifer getötet

  25 Februar 2022    Gelesen: 771
Kiew: Mehr als 1000 russische Angreifer getötet

Die Gemengelage in der Ukraine wird zunehmend unübersichtlich. Kiew berichtet von schweren Verlusten auf russischer Seite, das Außenministerium in Moskau will davon nichts wissen. Demzufolge sollen russische Truppen die ukrainische Hauptstadt von Westen blockieren.

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben schon mehr als 1000 russische Angreifer getötet. Solch schwere Verluste in so kurzer Zeit habe Russland bisher in keinem Konflikt erlitten, behauptete das ukrainische Heer. "Russische Mütter schicken ihre Söhne in den sicheren Tod, denn die ukrainischen Streitkräfte halten die Linien und werden ihr Land gegen die Besatzer verteidigen", hieß es in der Mitteilung. Das russische Verteidigungsministerium hatte hingegen mitgeteilt, es gebe keine Verluste. Die Angaben sind nicht unabhängig zu überprüfen.

Ukrainische Truppen rückten mit schwerer Militärtechnik unterdessen in Kiew ein, um die Hauptstadt zu verteidigen. "Die Stadt ist im Verteidigungsmodus", sagte Bürgermeister Vitali Klitschko der Agentur Unian zufolge. Schüsse und Explosionen in einigen Gegenden bedeuteten, dass russische "Saboteure" ausgeschaltet würden. "Die Situation ist schwierig, aber wir glauben an unsere Streitkräfte und unterstützen sie", sagte Klitschko. Die Stadtverwaltung rief die Einwohner auf, Überwachungskameras auszuschalten und abzuhängen, damit russische Truppen dadurch keinen Einblick in ukrainische Stellungen erhielten.

Die russischen Truppen haben nach eigenen Angaben die ukrainische Hauptstadt von Westen her blockiert. Der strategisch wichtige Flugplatz Hostomel nordwestlich von Kiew sei eingenommen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau der Agentur Tass zufolge mit. Dabei seien 200 Ukrainer "neutralisiert" worden. Eigene Verluste gebe es nicht, behauptete das Ministerium. Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung. Zuletzt hatte die Führung in Kiew mitgeteilt, Angriffe auf Hostomel zurückgeschlagen zu haben. Dabei hätten die russischen Truppen schwere Verluste erlitten.

Moskau: Werden keine Wohngebiete angreifen

Den russischen Angaben zufolge blockieren russische Truppen zudem die Stadt Tschernihiw unweit der Grenze zu Belarus. "Zum jetzigen Zeitpunkt haben die Einheiten der Streitkräfte der Russischen Föderation die Blockade der Stadt Tschernihiw abgeschlossen", sagte der Sprecher des Verteidigungsministerium, Igor Konaschenkow. Er versicherte zudem, Russland werde keine Wohngebiete in Kiew angreifen. "Russische Soldaten unternehmen alle Maßnahmen, um Verluste in der Zivilbevölkerung zu verhindern."

Die russischen Truppen würden noch "Aufgaben" in Kiew und anderen Städten übernehmen. Sie hätten Tapferkeit und Heldenmut gezeigt. Der ukrainischen Führung warf das Ministerium Terrormethoden vor. Sie missbrauche Zivilisten als Schutzschilde.

In der Nähe des ukrainischen Hafens von Odessa ist indes ein unter moldauischer Flagge fahrender Chemietanker von einer Rakete getroffen worden, wie die moldauische Marinebehörde am Freitag erklärte. Zwei Besatzungsmitglieder seien schwer verletzt worden. "Wir haben gerade vor zehn Minuten gehört, dass die gesamte Besatzung gerettet wurde, aber zwei schwer verletzt wurden und auf dem Weg ins Krankenhaus sind", sagte ein Behördenvertreter.

Quelle: ntv.de, chf/dpa/rts


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