Bei heftigen Kämpfen in der Umgebung von Hostomel haben ukrainische Truppen nach eigener Darstellung eine aus Russland kommende tschetschenische Sondereinheit zerschlagen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine unter Berufung auf Quellen im Verteidigungsministerium in Kiew.
Dabei sei auch der Kommandeur des 141. motorisierten Regiments der tschetschenischen Rosguard, General Magomed Tuschajew, getötet worden. Dies habe ein Soldat, der bei dem Gefecht gefangen genommen worden war, bestätigt. Militärquellen zufolge wurde er von der ukrainischen Elite-Alpha-Gruppe getötet.
Wie die "Ukrainska Pravda" am frühen Sonntagmorgen weiter berichtete, erbeuteten die ukrainischen Soldaten bei diesen Kämpfen größere Mengen an Waffen. Die Angaben ließen sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen.
Kommandeur von 400 Mann-Spezialeinheit
Tuschajew kommandierte eine von mehreren Spezialeinheiten, die etwa 400 Mann stark gewesen sein soll. Die Spezialeinheiten sind unmittelbar Tschetscheniens Präsident Ramsan Kadyrow unterstellt. Von tschetschenischer Seite wurde Tuschajews Tod bisher nicht bestätigt. Stattdessen bestritt Kadyrow die Tötung von Tuschajew. Bei Telegram lud er ein Video hoch, dass angeblich Tuschajew mit Anzor Bisaew zeigt, einem anderen tschetschenischen Kommandanten, der in der Ukraine. "Sie sind lebendiger als die Lebenden", schrieb Kadyrow dazu.
Russland hatte zuvor Bilder von tschetschenischen Kämpfern verbreitet, die sich bereit machten, in die Kämpfe in der Ukraine einzugreifen. Dabei war die Rede davon, dass bis zu 70.000 "Freiwillige" bereitstünden. Tschetschenische Kämpfer gelten als besonders brutal.
Hostomel liegt am nordwestlichen Rand der Region Kiew und war zu Beginn des Kriegs Ziel starker russischer Angriffe. Neben dem internationalen Flughafen befindet sich dort auch ein großer Eisenbahnknotenpunkt.
Quelle: ntv.de, sba/dpa
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