Trotz des Kriegs in der Ukraine erfüllt der russische Energiekonzern Gazprom nach eigenen Angaben seine Verträge über Gaslieferungen durch das Nachbarland nach Europa. Am heutigen Sonntag würden 109,6 Millionen Kubikmeter durch die Röhren gepumpt, sagte der Sprecher des staatlichen Energiekonzerns Gazprom, Sergej Kuprijanow, der Agentur Tass zufolge. Am Vortag waren es demnach 109,5 Millionen Kubikmeter. Laut Vertrag liefert Gazprom jährlich 40 Milliarden Kubikmeter Gas.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte unlängst erneut betont, die Öl- und die Gas-Lieferungen ins Ausland trotz beispielloser Sanktionen des Westens nicht zu stoppen. Zuvor hatte Vizeregierungschef Alexander Nowak mit einem Stopp der Lieferungen durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 gedroht. Die Gaspreise sind wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und die westlichen Sanktionen gegen Russland zuletzt sehr stark gestiegen.
Gestern hatte die Ratingagentur Fitch die Kreditwürdigkeit von Gazprom und 27 weiteren russischen Rohstoffkonzernen herabgestuft und hält einen "Zahlungsausfall jeglicher Art für wahrscheinlich". Darunter fielen auch der Ölkonzern Lukoil, die Bergbauunternehmen Rusal, Polyus, Evraz.
Sie wurden von B auf "hauptsächlich CC" herabgestuft, was bedeutet, dass es "wahrscheinlich" ist, dass diese Unternehmen ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen. Die Bewertung von Gazprom und Lukoil war zuvor bereits von der Ratingagentur Moody's entsprechend herabgestuft worden.
Quelle: ntv.de, mdi/dpa/AFP
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