Inmitten heftiger Kämpfe und gegenseitiger Anschuldigungen haben die Unterhändler der Ukraine und Russlands eine vierte Verhandlungsrunde begonnen. Der ukrainische Vertreter, Präsidentenberater Mychailo Podoljak, veröffentlichte am Montag auf Twitter ein Foto von Gesprächen per Videokonferenz mit russischen Vertretern. Die Gespräche seien "hart", fügte er hinzu. Der Grund für die Uneinigkeit seien "zu unterschiedliche politische Systeme". Beide Seiten seien dabei, ihre "spezifischen Positionen" darzulegen.
Drei Verhandlungsrunden seit Beginn des russischen Einmarsches in die Ukraine am 24. Februar waren zuvor weitgehend ergebnislos geblieben. Ein Waffenstillstand schien außer Reichweite. Die Einhaltung der Vereinbarungen zu sicheren Fluchtkorridoren für Menschen aus belagerten Städten scheiterte wiederholt, beide Seiten machten sich anschließend gegenseitig dafür verantwortlich.
Selenskyj will Putin treffen
Am Wochenende hatten sich beide Seiten vorsichtig optimistisch gezeigt. "Wenn wir die Positionen der beiden Delegationen heute mit denen zu Beginn vergleichen, werden wir deutliche Fortschritte feststellen", hatte der russische Außenpolitiker Leonid Sluzki, der zugleich der russischen Delegation angehört, im Staatsfernsehen gesagt. Die Ukraine fordert ein Ende des Kriegs und den Abzug russischer Truppen. Moskau verlangt, dass Kiew die Krim als russisches Territorium und die ostukrainischen Separatistengebiete als unabhängige Staaten anerkennt.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte vor den neuen Gesprächen mit Russland ein Treffen mit Präsident Wladimir Putin selbst gefordert. Das Ziel sei es, "alles zu tun, um ein Treffen der Präsidenten zu ermöglichen. Ein Treffen, auf das die Menschen sicher warten", sagte Selenskyj am Morgen in einer Videobotschaft. Die Ukraine hat wiederholt darauf verwiesen, dass Putin selbst alle endgültigen Entscheidungen treffe.
Quelle: ntv.de, ter/AFP
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