Nach zweiwöchiger Abwesenheit des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu in der Öffentlichkeit sind Bilder von ihm verbreitet worden, auf denen er selbst das Wort ergreift. Das russische Verteidigungsministerium veröffentlichte ein Video, das zeigt, wie Schoigu eine Sitzung zum russischen Verteidigungsetat leitet. Die Aufnahme ist nicht datiert, der Verteidigungsminister macht russischen Nachrichtenagenturen zufolge darin aber eine Anspielung auf ein Treffen mit dem Finanzminister, das am Freitag stattgefunden habe.
Schoigus längeres Verschwinden aus der Öffentlichkeit hatte zuletzt Spekulationen ausgelöst. Umso brisanter ist das heute veröffentliche Video der Russen, da erst kurz zuvor von ukrainischer Seite zu hören war, Schoigu habe wärend eines Rüffels, den er von Putin erhielt, einen Herzinfarkt erlitten. Dies berichtet unter anderem das Portal "oe24" mit Verweis auf einen Facebook-Beitrag des ukrainischen Regierungsberaters Anton Gerashchenko.
Im vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlichten Video ist davon erwartungsgemäß nichts zu hören. Schoigu sagt darin, dass die Bestellungen und Versorgung mit Rüstungsgütern nach Plan liefen "trotz der Schwierigkeiten, denen wir heute begegnen". Damit bezog sich Schoigu offenbar auf die umfangreichen Sanktionen, die der Westen wegen Russlands Militäreinsatz in der Ukraine verhängt hat.
Krems-Sprecher: Schoigu hat "viel zu tun"
Am Donnerstag hatte der Kreml über ein Gespräch zwischen Schoigu und Staatschef Wladimir Putin über einen Bericht zum "Ablauf des Sondermilitäreinsatzes" in der Ukraine informiert. Zu Mutmaßungen, der Verteidigungsminister trete wegen gesundheitlicher Probleme nicht mehr in der Öffentlichkeit auf, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow: "Der Verteidigungsminister hat im Moment viel zu tun." Inmitten des Konflikts in der Ukraine sei "nicht die Zeit für Medienauftritte".
Der 66-jährige Verteidigungsminister ist normalerweise regelmäßig in den Sendungen des Staatsfernsehens zu sehen. Doch seit dem 11. März hatte er Medienberichten zufolge keine öffentlichen Termine mehr wahrgenommen.
Quelle: ntv.de, mpe/AFP
Tags: