Kreml empört nach Bidens Fundamentalkritik

  27 März 2022    Gelesen: 473
  Kreml empört nach Bidens Fundamentalkritik

Bei einem Auftritt in Polen sagt US-Präsident Biden über den russischen Präsidenten: "Um Gottes willen, dieser Mann kann nicht an der Macht bleiben." Auch wenn Bidens Regierung danach zurückrudert, sind die Russen aufgebracht und sparen ihrerseits nicht mit Kritik am US-Präsidenten.

Die Empörung in Russland über die Äußerungen von US-Präsident Joe Biden zu Kremlchef Wladimir Putins Verbleib an der Macht ist groß. Biden mache mit "erschreckender Regelmäßigkeit" Äußerungen und Fehler, die schlimmer seien als Verbrechen, meinte der prominente russische Außenpolitiker Konstantin Kossatschow. Er reagierte damit auf Worte Bidens, nach denen Putin wegen des Krieges in der Ukraine nicht im Amt bleiben könne. Es habe Zeiten gegeben, da habe das Wort eines US-Präsidenten Gewicht gehabt, das sei nun vorbei, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im russischen Föderationsrat.

Auch der Kreml hatte klargestellt, dass nicht die USA über die Führung in Russland entschieden. "Das entscheidet nicht Biden, der Präsident Russlands wird vom russischen Volk gewählt", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow nach einer Rede Bidens in Polen. Der US-Präsident hatte vor historischer Kulisse im Innenhof des Warschauer Königsschlosses gesagt: "Um Gottes willen, dieser Mann kann nicht an der Macht bleiben."

Wolodin spricht von "Hysterie" bei Biden

Zuvor hatte Biden Putin auch als "Schlächter", "Kriegsverbrecher" und "mörderischen Diktator" bezeichnet. Der russische Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin warf dem US-Präsidenten "undiplomatische Äußerungen" und "Hysterie" vor. "Biden ist schwach, krank und unglücklich", kommentierte Wolodin bei Telegram. "Die US-Bürger sollten sich schämen für ihren Präsidenten. Womöglich ist er krank. Es wäre richtig, wenn Biden sich medizinisch untersuchen lassen würde." Putin hingegen verdiene wegen seiner "Zurückhaltung" Achtung.

Russland hatte wegen der massiven Spannungen mit den USA zuletzt auch vor einem Abbruch der diplomatischen Beziehungen gewarnt. Bidens Regierung versuchte, nach dem Auftritt in Warschau zu schlichten. "Wie Sie wissen, und wie Sie uns wiederholt sagen hören, haben wir keine Strategie für einen Regimewechsel in Russland oder sonstwo", sagte US-Außenminister Antony Blinken zu Reportern in Jerusalem. "Ich denke, der Präsident, das Weiße Haus, hat gestern Abend darauf hingewiesen, dass Präsident Putin ganz einfach nicht ermächtigt werden kann, Krieg zu führen oder sich an Aggressionen gegen die Ukraine oder irgendjemanden zu beteiligen."

Quelle: ntv.de, mpe/dpa


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