Kiew: Bei Propaganda scheitern Gespräche erneut

  29 März 2022    Gelesen: 456
  Kiew: Bei Propaganda scheitern Gespräche erneut

In Istanbul kommen erneut ukrainische und russische Unterhändler zusammen. Doch die Aussichten auf eine schnelle Beilegung des Ukraine-Krieges sind weiterhin schlecht. Kiew hofft deshalb zuallererst auf eine stabile Waffenruhe - und verweist zugleich auf die eigenen roten Linien.

Vor dem Beginn der neuen Verhandlungsrunde mit Russland über den Ukraine-Krieg in Istanbul am heutigen Dienstag hat der ukrainische Außenminister sich skeptisch zu den Erfolgsaussichten geäußert. "Wenn wir sehen, dass sich die Stimmung geändert hat und sie zu einem ernsthaften, substanziellen Gespräch und ausgewogenen Vereinbarungen bereit sind, dann werden die Dinge vorankommen", sagte Dmytro Kuleba. "Wenn es sich um eine Wiederholung ihrer Propaganda handelt, werden die Gespräche erneut scheitern."

Minimalziel der ukrainischen Seite sei eine Verbesserung der humanitären Lage in von russischen Truppen belagerten Städten wie dem schwer zerstörten Mariupol. Wunschziel sei ein stabiler Waffenstillstand. Kubela wies erneut auf die roten Linien der ukrainischen Regierung hin: "Wir tauschen nicht Menschen, Land und Souveränität. Unsere Position ist konkret."

Die russischen Unterhändler waren am Montag im türkischen Antalya eingetroffen, wo bereits am 10. März eine frühere Verhandlungsrunde auf Außenministerebene stattgefunden hatte - allerdings ergebnislos. Die Gespräche wurden anschließend per Videokonferenz fortgesetzt. Der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hatte jedoch am Montag erst gesagt, dass es bislang keine "signifikanten Fortschritte" gegeben habe.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte sich zuletzt gesprächsbereit über die von Russland geforderte Neutralität seines Landes gezeigt. Man werde die Forderung "gründlich" prüfen, sagte Selenskyj am Sonntag in einem Interview mit mehreren unabhängigen russischen Medien. Er hatte allerdings bereits betont, über jegliche Einigung in einer Volksabstimmung entscheiden zu lassen. Außerdem hatte er ein persönliches Gespräch mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin gefordert, was der russische Außenminister Sergej Lawrow zuletzt als "kontraproduktiv" zurückgewiesen hatte.

Quelle: ntv.de, mbe/AFP


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