Die historische Landschaft „
Aserbaidschan” reicht über das heutige Staatsterritorium der Republik
Aserbaidschan hinaus und umfasst auch die Nordprovinz der Islamischen Republik Iran mit einer türksprachigen Bevölkerung, die auf 20-30 Mio. geschätzt wird. Als Peripherie des Mittelmeerraumes gehört
Aserbaidschan als Teil Südkaukasiens zu den alten Kulturregionen zwischen Kaukasus und Kleinasien, Schwarzem und Kaspischem Meer. Die geographische Lage zwischen Europa, Vorder- und Mittelasien prägte nicht nur kulturhistorische Bindungen, sondern führte zur einer wechselvollen Geschichte, die durch zahlreiche Wanderungsbewegungen und ethnische Überschichtungen in mehrere Etappen zerfällt und für den Betrachter oftmals verwirrend erscheint, zumal die moderne historische Forschung durch zarische, sowjetische und nun national(istisch)e Blickwinkel stark politisch belastet war und ist. Dieses "Erbe" findet seine Widerspiegelung in der heutigen politischen Kultur des Landes, der Spezifik innen- und außenpolitischer Entwicklungen.
Sollte man trotzdem nach dem herausragenden Merkmal der historischen und aktuellen Entwicklung
Aserbaidschans fragen, so ist zweifellos die Symbiose von Orientalischem und Europäischem zu nennen, welcher man mit Stereotypen wie „muslimisch” nur schwerlich gerecht wird. Eher kann
Aserbaidschan als eine Brücke zwischen Orient und Okzident gesehen werden, die noch dabei ist, die Tragfähigkeit der verschiedenen Stützpfeiler auszuloten.
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