Aserbaidschan - „Land des Feuers“ zwischen Orient und Okzident

  08 Oktober 2015    Gelesen: 3516
Aserbaidschan - „Land des Feuers“ zwischen Orient und Okzident
Wer heute das Wort „Aserbaidschan” hört, denkt sicher an Baku und das „Schwarze Gold” Erdöl. Die heutige Republik hat jedoch an historischem und kulturellem Erbe bedeutend mehr zu bieten, und dieser Reichtum erschließt sich erst auf den zweiten und dritten Blick.
Die historische Landschaft „Aserbaidschan” reicht über das heutige Staatsterritorium der Republik Aserbaidschan hinaus und umfasst auch die Nordprovinz der Islamischen Republik Iran mit einer türksprachigen Bevölkerung, die auf 20-30 Mio. geschätzt wird. Als Peripherie des Mittelmeerraumes gehört Aserbaidschan als Teil Südkaukasiens zu den alten Kulturregionen zwischen Kaukasus und Kleinasien, Schwarzem und Kaspischem Meer. Die geographische Lage zwischen Europa, Vorder- und Mittelasien prägte nicht nur kulturhistorische Bindungen, sondern führte zur einer wechselvollen Geschichte, die durch zahlreiche Wanderungsbewegungen und ethnische Überschichtungen in mehrere Etappen zerfällt und für den Betrachter oftmals verwirrend erscheint, zumal die moderne historische Forschung durch zarische, sowjetische und nun national(istisch)e Blickwinkel stark politisch belastet war und ist. Dieses "Erbe" findet seine Widerspiegelung in der heutigen politischen Kultur des Landes, der Spezifik innen- und außenpolitischer Entwicklungen.

Sollte man trotzdem nach dem herausragenden Merkmal der historischen und aktuellen Entwicklung Aserbaidschans fragen, so ist zweifellos die Symbiose von Orientalischem und Europäischem zu nennen, welcher man mit Stereotypen wie „muslimisch” nur schwerlich gerecht wird. Eher kann Aserbaidschan als eine Brücke zwischen Orient und Okzident gesehen werden, die noch dabei ist, die Tragfähigkeit der verschiedenen Stützpfeiler auszuloten.

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