Damiani, Mitglied des Fifa-Ethikkomitees, pflegt laut den Enthüllungen verschiedener Medien, darunter die "Süddeutsche Zeitung", Geschäftsverbindungen zu in den Fifa-Skandal verstrickten Personen. Seine Anwaltskanzlei hat als Großkunde von Mossack Fonsecarund 400 Offshore Firmen gekauft. Aus den Panama Papers geht demnach hervor, dass es Verbindungen gibt zwischen Damiani und seinem im Korruptionsskandal geständigen Landsmann Eugenio Figueredo. Auch zu dem unter Hausarrest stehenden argentinischen TV-Rechtehändler Hugo Jinkis und dessen Sohn Mariano pflegte Damiani demnach Kontakt. Sie sind ebenfalls Protagonisten im Fifa-Skandal.
Damiani, Mitglied der Rechtsprechenden Kammer der Fifa-Ethikkommission, beschäftigt nun seine Kollegen. Die Ethikkommission des Fußball-Weltverbandes hat bestätigt, interne Vorermittlungen gegen Damiani zu führen. "Ja, der Bericht ist richtig. Ich kann bestätigen, dass wir eine sogenannte Voruntersuchung in die Wege geleitet haben", sagte der Sprecher der ermittelnden Kammer der Ethikkommission, Roman Geiser.
Damiani ist Gründungsmitglied der Ethik-Kommission
Laut der Enthüllungen soll Damiani Figueredo und Vater und Sohn Jinkis möglicherweise geholfen haben, über Offshore-Firmen Millionen an Bestechungsgeldern an Fußball-Funktionäre fließen zu lassen. Damiani würde damit gegen den Ethik-Code der Kommission verstoßen. Der Fall ist doppelt brisant, weil der Anwalt damit auf beiden Seiten der Korruptionsaffäre involviert wäre: Damianis Kanzlei organisierte demnach nicht nur den mutmaßlichen Beschaffern von Schmiergeld Briefkastenfirmen, sondern auch den Empfängern dieses Geldes.
Damiani dementierte die Geschäftsverbindungen auf Anfrage der "Süddeutschen Zeitung" nicht, er habe die Kommission sogar über sie unterrichtet - laut Informationen der Zeitung aber erst, nachdem die internen Ermittlungen gegen ihn bereits liefen. Wie die "SZ" berichtet, liegt der Verdacht nahe, dass Damiani in die Deals persönlich involviert war, "wenn er die Vertraulichkeit von Kunden gefährdet sah", wie es dort heißt.
Damiani ist seit der Gründung 2006 Mitglied der Ethikkommission, in der Rechtsprechenden Kammer ist er seit 2012 dem pensionierten Münchner Richter Hans-Joachim Eckert unterstellt. Die Kommission ist laut Fifa-Statuten unabhängig, allerdings ist sie immer wieder Kritik ausgesetzt. Während der Amtszeit von Sepp Blatter lautete der Hauptvorwurf, sie gehe besonders intensiv gegen Gegner des Präsidenten vor. Eckert etwa galt lange als "Blatter-Versteher". Später allerdings sperrte die Kammer Blatter und Michel Platini für acht Jahre. Die Strafen wurden noch um zwei Jahre verkürzt.
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