Für ihre Ukraine-Politik erhält die Bundesregierung von den Deutschen immer mehr Rückenwind. Nur noch 23 Prozent der Bundesbürger - das ist der niedrigste Wert seit April - sind im aktuellen RTL/ntv Trendbarometer der Auffassung, dass die Bundesregierung zur Unterstützung der Ukraine zu wenig unternehme. Mitte April waren es noch 38 Prozent.
49 Prozent empfinden den Umfang der Unterstützung als gerade richtig, gegenüber 34 Prozent, die Mitte April dieser Meinung waren. Zu viel Aufwand für die Ukraine betreibt Deutschland nach Meinung von 22 Prozent der Befragten. Mitte April fanden das 16 Prozent. Letztere Meinung vertreten überdurchschnittlich häufig Ostdeutsche (38 Prozent) und vor allem die Anhänger der AfD (70 Prozent).
Auch in der Frage der Waffenlieferungen an die Ukraine verändert sich die Meinung der Deutschen langsam zugunsten des Kanzlers. Zwei Drittel (67 Prozent) der Bundesbürger halten Scholz' Verhalten in dieser Frage für angemessen und nicht zu zögerlich. Mitte Juni war die Kanzlerhaltung nur auf 58 Prozent Zustimmung gekommen. 28 Prozent der Bundesbürger teilen aktuell die Kritik an Olaf Scholz, die Ukraine nicht genug und zu zögerlich bei der Lieferung von schweren Waffen zu unterstützen. Mitte Juni waren es noch 35 Prozent.
Das Vertrauen der Deutschen in die NATO ist stabil. 74 Prozent der Bundesbürger glauben, dass das westliche Verteidigungsbündnis in der Lage wäre, ein Mitgliedsland im Falle eines russischen Angriffs zu verteidigen. 19 Prozent glauben das nicht. Vergleichsweise am häufigsten zweifeln die AfD-Anhänger (40 Prozent) an der Verteidigungsfähigkeit der NATO.
Deutlich ambivalenter ist die Haltung der Bundesbürger, wenn es um die in Deutschland stationierten Atomwaffen für die sogenannte "Nukleare Teilhabe" gilt. 51 Prozent der Bundesbürger sind der Meinung, dass die in Büchel gelagerten amerikanischen Atomraketen auch weiterhin im Land bleiben sollten.
Über ihren Einsatz würden im Ernstfall die USA entscheiden, Deutschland hat lediglich ein Vetorecht. 44 Prozent meinen, die US-Atomwaffen sollten von deutschem Boden abgezogen werden. Für einen Abzug der amerikanischen Atomwaffen in Deutschland sprechen sich mehrheitlich die Ostdeutschen (59 Prozent) und die Anhänger der AfD (64 Prozent) aus. Die Westdeutschen sowie die Anhänger von SPD, Grünen, FDP und Union sind mehrheitlich für einen Verbleib der Waffen in Deutschland.
Quelle: ntv.de, fni
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