Die Kurse an den Aktienmärkten waren in den vergangenen Jahren vor allem wegen des billigen Geldes der Notenbanken gestiegen. Die Erwerbslosenquote liegt in den USA derzeit bei rund fünf Prozent. In Wahrheit sei der Wert aber unrealistisch und eigentlich um ein Vielfaches höher, so Trump.
Hierzu eine Stellungnahme aus dem Briefing der Bremer Landesbank:
Ein wenig erstaunt waren wir schon über die Einlassungen von Herrn Trump zu der US-Wirtschaftslage und insbesondere zur Qualität der US-Arbeitsmarktdaten. Herr Trump mag in vielen Bereichen massiv überziehen. An dieser Stelle liegt er laut unseren Analysen zumindest in der Tendenz richtig.
Präsidentschaftsbewerber Trump sieht die US-Wirtschaft vor einer schweren Rezession. Wir reden von einem Flirt mit der Rezession. Der US-Aktienmarkt sei überbewertet. Das ist faktisch bezüglich des KGV richtig. Aber auch die weiche US-Bilanzlegung wirft Bewertungsfragen auf. Der Arbeitsmarkt sei viel schlechter, als er offiziell ausgewiesen wird. Trump sieht die Arbeitslosenquote um ein Vielfaches höher (bis zu 20 Prozent). Bezüglich der statistischen Erfassung von vor 25 Jahren trifft das den Kern (Shadow Government Statistics von John Williams).
Der US-Arbeitsmarktbericht setzte grundsätzlich positive Akzente bezüglich der Erwartungshaltung der Marktteilnehmer. Laut BLS wurden 215.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen. Die Prognose lag bei 205.000 Jobs. So weit zur quantitativen Analyse. Die Qualität der neu geschaffenen Stellen lässt weiter zu wünschen übrig. Circa 65 Prozent der Jobs wurden im Niedriglohnsektor generiert. Die Wochenarbeitszeit verharrte bei 34,4 Stunden. Die durchschnittlichen Stundenlöhne legten um 0,3 nach zuvor -0,1 Prozent zu.
Die Partizipationsrate am US-Arbeitsmarkt nahm um 0,1 auf jetzt 63,0 Prozent zu. Damit kam es hier seit 09/2015 zu einer Verbesserung ausgehend von 62,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote, der wir wie Herr Trump wenig Beachtung schenken, legte von 4,9 auf 5,0 Prozent zu.
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