Der Chef des Autobauers Porsche, Oliver Blume, hat bestritten, mit FDP-Chef Christian Lindner während der Koalitionsverhandlungen in engem Austausch zum Thema E-Fuels gestanden zu haben. Er habe bei einer internen Veranstaltung "falsche Worte gewählt", sagte Blume der "Bild am Sonntag". Dadurch sei ein "falscher Eindruck" entstanden. "Das tut mir leid."
Das ZDF-Satiremagazin "Die Anstalt" hatte diese Woche Zitate Blumes aus einer Betriebsversammlung im Juni öffentlich gemacht. Blume, der zum 1. September Chef des Volkswagen-Konzerns wird, soll demnach gesagt haben, dass Porsche "sehr großen Anteil" daran gehabt habe, dass eine weitere Nutzung von synthetisch hergestellten E-Fuels für Verbrennungsmotoren in den Koalitionsvertrag eingeflossen sei. Lindner habe ihn dabei "fast stündlich auf dem Laufenden gehalten".
Auch die FDP bestritt, dass der Autohersteller während der Koalitionsverhandlungen Einfluss auf Parteichef Lindner bei der Frage nach der Zukunft von Verbrennungsmotoren ausgeübt habe. Lindners Position zur weiteren Nutzung von synthetischen Kraftstoffen sei "seit Jahren bekannt", erklärte die Partei. Während der Koalitionsverhandlungen habe es im Oktober "lediglich ein kurzes Telefonat" des späteren Bundesfinanzministers mit Blume "zu Fragen der Verwendung von E-Fuels" gegeben.
Im Koalitionsvertrag hatten sich SPD, Grüne und FDP im Einklang mit Plänen der EU-Kommission darauf geeinigt, dass ab 2035 nur noch CO2-neutrale Fahrzeuge zugelassen werden sollen. Anders als die Brüsseler Behörde will sich die "Ampel" aber dafür einsetzen, dass dies kein komplettes Verbot von Verbrennungsmotoren bedeutet: "Nachweisbar nur mit E-Fuels betankbare Fahrzeuge" sollen auch noch länger neu zugelassen werden können.
Mit Blick auf die Enthüllungen der ZDF-Sendung sagte ein Sprecher der Porsche AG der "Welt am Sonntag": "Im Rahmen einer internen Veranstaltung im Juni ist überspitzt formuliert worden." Blumes Wortwahl habe nicht den Tatsachen entsprochen. "Der Austausch hat so nicht stattgefunden und es gab keine Einflussnahme."
Quelle: ntv.de, spl/AFP
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