Selenskyj will EU in Energiekrise helfen

  28 Juli 2022    Gelesen: 632
  Selenskyj will EU in Energiekrise helfen

Bevor die Ukraine von Russland überfallen wurde, war sie auf Stromimporte aus Russland und Belarus angewiesen. Inzwischen produziert das Land mehr als genug Energie für den Eigenbedarf, weil die Industrie brachliegt. Präsident Selenskyj kündigt an, Überschüsse an die EU weiterzuleiten.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bietet der EU in der sich abzeichnenden Energiekrise eine Unterstützung mit Strom aus seinem Land an. "Wir bereiten uns auf die Erhöhung unseres Stromexports für die Verbraucher in der Europäischen Union vor", sagte der Staatschef in Kiew in seiner abendlichen Videobotschaft.

"Unser Export erlaubt es uns nicht nur, Devisen einzunehmen, sondern auch unseren Partnern, dem russischen Energiedruck zu widerstehen", erklärte er mit Blick auf die von Russland deutlich reduzierten Gaslieferungen. Gas wird auch zur Verstromung genutzt. Russlands Energieriese Gazprom hatte die Lieferungen durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 wegen angeblicher technischer Probleme am Mittwoch erneut gesenkt - diesmal auf 20 Prozent der maximalen Kapazität.

"Schrittweise machen wir die Ukraine zu einem der Garanten der europäischen Energiesicherheit, eben über unsere inländische Elektroenergieproduktion", so Selenskyj. Vor Russlands Einmarsch Ende Februar hatte die Ukraine ihren Energiebedarf zu 50 Prozent aus Atomstrom gedeckt. Das Land war zudem auf Stromimporte aus Russland und Belarus angewiesen. Jetzt werde ein Großteil der Energie nicht gebraucht, da wegen des Kriegs die Produktion stillstehe, erläuterte Selenskyj. Allerdings hatten die russischen Truppen zuletzt auch das größte Atomkraftwerk in Enerhodar, ein Wasserkraftwerk am Fluss Dnipro und mindestens zwei Kohlekraftwerke eingenommen.

"Wir werden unser ganzes Land mit militärischen, diplomatischen und allen anderen zugänglichen Instrumenten befreien", sagte Selenskyj weiter in seinem Video. Mit Blick auf die von ukrainischen Streitkräften bombardierte Brücke über dem Fluss Dnipro im südlichen Gebiet Cherson versprach der Staatschef, dass nach der Rückeroberung alles wieder aufgebaut werde.

Quelle: ntv.de, ino/dpa


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