Briten: Russland kommt im Donbass kaum voran

  01 Auqust 2022    Gelesen: 452
  Briten: Russland kommt im Donbass kaum voran

Nach Erfolgen im Donbass tut sich Russland beim weiteren Vormarsch schwer, wie der britische Militärgeheimdienst urteilt. Auch gebe es tatsächlich Anzeichen für eine Umgruppierung russischer Truppen in den Süden der Ukraine. Dort seien offenbar Schwachstellen in der Front identifiziert worden.

Russland kommt derzeit im Osten der Ukraine nach Erkenntnissen des britischen Militärgeheimdienstes kaum voran. Beim Angriff in der Umgebung von Bachmut im Donbass gebe es wenig Fortschritte, hieß es. Die russischen Truppen hätten in den vergangenen vier Tagen weiterhin taktische Angriffe auf die "Bachmut-Achse" unternommen, zitierte das britische Verteidigungsministerium aus dem jüngsten Geheimdienstbericht. Die russischen Truppen kämen aber nur langsam voran.

Auch sehen die Briten Anzeichen für eine Umgruppierung russischer Truppen vom Osten in den Süden der Ukraine. Russland habe offenbar die Front im südukrainischen Gebiet Saporischschja als Schwachstelle identifiziert, an der Verstärkungen nötig seien, so das Verteidigungsministerium. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner Videoansprache in der Nacht zum Montag von russischen Truppenverlegungen nach Süden berichtet.

Russland hatte bereits kurz nach Kriegsbeginn große Gebiete in der Südukraine besetzt. Zuletzt hatten ukrainische Truppen dort aber Gegenoffensiven begonnen und die russischen Streitkräfte auch dank der vom Westen gelieferten Artillerie unter Druck gesetzt. "Russland passt vermutlich das operative Design seiner Donbass-Offensive an, nachdem es im Rahmen des seit April verfolgten Plans keinen entscheidenden operativen Durchbruch erzielt hat", hieß es weiter. Russland werde wahrscheinlich eine beträchtliche Anzahl seiner Streitkräfte aus dem nördlichen Donbass-Sektor in die Südukraine verlagern.

ISW: Charkiw soll wieder attackiert werden

Das Institute for the Study of War (ISW) berichtete derweil, russische Truppen würden ihre lokalen Angriffe im Osten der Ukraine wieder aufnehmen. Demnach sollen die Voraussetzungen geschaffen werden, von Isjum aus nach Nordwesten und Südwesten vorzurücken. Zudem sollen die Anstrengungen in der Region Charkiw verstärkt und die gleichnamige Großstadt wieder attackiert werden.

Unterdessen berichtete die ukrainische Militärführung, Russland habe seit Beginn seiner Invasion mehr als 41.000 Soldaten in Kampfhandlungen verloren. Hinzu kämen mehr als 4000 Schützenfahrzeuge und knapp 1800 Panzer. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Militärexperten um Stijn Mitzer gehen in ihrer Auflistung von deutlich geringeren Zahlen verlorenen Kampfgeräts aufseiten der russischen Armee aus. Vergangene Woche hatte CNN unter Berufung auf Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses berichtet, dass in der Ukraine mehr als 75.000 Russen entweder getötet oder verletzt worden seien.

Quelle: ntv.de, kst/dpa/rts


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