Lauterbach rudert beim Thema Viertimpfung zurück

  10 Auqust 2022    Gelesen: 734
  Lauterbach rudert beim Thema Viertimpfung zurück

Die STIKO empfiehlt die vierte Corona-Impfung nur für Menschen ab 70 und bestimmte Risikogruppen. Gesundheitsminister Lauterbach erklärt kürzlich, er halte sie auch für Jüngere für sinnvoll. Jetzt präzisiert er: Als allgemeine Handlungsanweisung habe er das nicht gemeint.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will frühere Äußerungen zur vierten Corona-Impfung nicht als Empfehlung für alle jüngeren Menschen verstanden wissen. "Ich habe nicht gesagt: Für alle die vierte Impfung", sagte der SPD-Politiker im ZDF-"heute journal". "Ich habe nie gesagt, dass alle jüngeren Leute sich jetzt impfen lassen sollen. Das ist einfach falsch."

Der Minister hatte sich Mitte Juli in einem "Spiegel"-Interview zur vierten Corona-Impfung geäußert und gesagt, wolle man den Sommer ohne das Risiko einer Erkrankung genießen, dann würde er "in Absprache natürlich mit dem Hausarzt auch Jüngeren die Impfung empfehlen". Damit sei das Long-Covid-Risiko "deutlich reduziert für ein paar Monate", ebenso wie das Infektionsrisiko. Kritik kam wenige Tage später vom Chef der Ständigen Impfkommission (STIKO), Thomas Mertens. Er kenne keine Daten, die einen solchen Ratschlag rechtfertigten, sagte er der "Welt am Sonntag".

Er habe lediglich darauf hingewiesen, dass es für die verschiedenen Altersgruppen wie für die unter 60-Jährigen eine klare Botschaft brauche, sagte Lauterbach nun. Risikopatienten sollten seiner Ansicht nach nicht auf die angepassten Impfstoffe warten: Abwarten sei "für diejenigen, die jetzt im Risiko stehen, einfach falsch", sagte er im ZDF. Bei jüngeren Menschen könne es aber durchaus Sinn machen, "dass man noch etwas zuwartet" und sich mit den neuen Impfstoffen behandeln lasse, präzisierte Lauterbach in den ARD-"Tagesthemen".

Die Ständige Impfkommission STIKO empfiehlt eine vierte Corona-Impfung derzeit nur Menschen über 70 Jahren sowie einigen Berufs- und Risikogruppen. Führende EU-Behörden haben sich für eine zweite Auffrischungsimpfung für alle über 60 ausgesprochen.

Quelle: ntv.de, ino/dpa


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