Für die russischen Soldaten in der Ukraine könnte es im Winter schwierig werden. Dies erwartet zumindest der Analyst der unabhängigen russischen Recherchegruppe Conflict Intelligence Team (CIT), Kyrylo Mykhailow, in einem Interview mit "The New Voice of Ukraine". Er geht davon aus, dass die ukrainische Armee dann die Oberhand über die russischen Streitkräfte haben werde.
Laut Mykhailow deuten abgehörte Telefongespräche von russischen Soldaten darauf hin, dass Moskaus mobilisierte Freiwilligen-Truppe mit einem akuten Mangel an geeigneter Winterausrüstung zu kämpfen hat. "Ich glaube nicht, dass die russische Armee in der Lage ist, dieses Problem schnell genug zu lösen", so Mykhailov.
"Natürlich werden russische Freiwillige helfen, aber wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass ihre Bewegung viel kleiner ist als die ukrainische und dass sie ihre Armee nicht ausreichend versorgen kann." Jegliche Kampfhandlungen seien im Winter schwieriger durchzuführen, fügte Mykhailov hinzu. Die ukrainische Armee erhalte jedoch Winterausrüstungen sowohl von internationalen Partnern als auch von ukrainischen Zivilisten" und habe damit einen gewissen Vorteil" gegenüber den russischen Streitkräften.
Soldat: Ausrüstung und Uniformen fehlten
Immer wieder gibt es Berichte über schlechte Bedingungen für die russischen Soldaten. Wie das Einsatzkommando Süd der ukrainischen Armee erst am Montag mitteilte, weigerte sich das russische 127. Regiment des 1. Armeekorps, seine Aufgaben zu erfüllen wegen mangelnder Unterstützung und schlechter Bedingungen. So habe es unter anderem Wassermangel gegeben.
Auch der Bericht eines ins Ausland geflohenen russischen Soldaten erregte kürzlich Aufsehen. Darin beschreibt der Fallschirmjäger Pawel Filatjew, wie er in diesem Jahr auf der Krim mit "völliger Anarchie und fehlender Kampfbereitschaft in einem strategisch so wichtigen Gebiet" konfrontiert worden seien. Ausrüstung und Uniformen hätten in seiner Einheit gefehlt. Er habe sich passende Schuhe und Uniformteile selbst kaufen müssen, schreibt Filatjew unter anderem in seinem Bericht.
Quelle: ntv.de, ghö
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