Eine Stellungnahme der Unternehmen liegt zunächst nicht vor. Das US-Finanzministerium hatte am Montag neue Vorschriften bekanntgegeben, die sich gegen die Verlegung von Firmensitzen nach Übernahmen richten. Der Botox-Hersteller Allergan und der Viagra-Produzent Pfizer planten, nach dem Zusammenschluss zum weltgrößten Arzneimittel-Hersteller den Hauptsitz nach Irland zu verlegen, nicht jedoch die operativen Aktivitäten. In Irland sind die Steuersätze deutlich geringer als in den USA.
Mit der Übernahme wäre ein Konzern mit einem Jahresumsatz von mehr als 60 Milliarden Dollar entstanden. Er hätte den Schweizer Konkurrenten Novartis vom Spitzenplatz des weltgrößten Herstellers verschreibungspflichtiger Medikamente verdrängt. Für Pfizer ist es die nächste Schlappe, nachdem schon die angedachte Akquisition von AstraZeneca am Widerstand des britischen Rivalen scheiterte.
Wer ließ den Deal platzen?
Dem Fusionsabkommen zufolge können beide Seiten das Geschäft absagen, wenn das neue Unternehmen wegen Änderungen im Steuerrecht als US-Konzern eingestuft werden würde. Allerdings muss die Partei, die absagt, der anderen bis zu 400 Millionen Dollar zahlen.
In den USA haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Konzerne nach Großfusionen ihre Firmensitze ins Ausland verlegt, was massive Steuerersparnisse mit sich bringt. Diese als Inversion bezeichnete Taktik ist in Amerika ein Politikum geworden. Selbst die favorisierten Präsidentschaftsbewerber der Demokraten und Republikaner, Hillary Clinton und Donald Trump, sind sich hier ausnahmsweise einig, dass ein Riegel vorgeschoben werden muss. Die Regierung in Washington hatte 2014 erste Maßnahmen erlassen. Daraufhin platzte etwa die geplante 55-Milliarden-Dollar-Fusion zwischen den Pharmakonzernen Shire und AbbVie.
Quelle: n-tv.de , lsc/rts
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