Umweltschützer reichen Klage gegen Daimler ein

  06 April 2016    Gelesen: 651
Umweltschützer reichen Klage gegen Daimler ein
Die Umweltschutzorganisation Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat Klage gegen den Autobauer Daimler eingereicht. Grund seien irreführende Abgas-Angaben gegenüber den Käufern, hieß es in der Klageschrift, die der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch vorlag. Die Klage wurde demnach Ende März vor dem Landgericht Stuttgart eingereicht.
Nach Ansicht der DUH verstoßen Werbeversprechen von Daimler für eine Mercedes C-Klasse mit Dieselmotor gegen das Verbot irreführender Werbung. Im Gegensatz zu dem von Daimler versprochenen "besonders geringen Schadstoffausstoß" lägen die Ausstoßwerte unter bestimmten Bedingungen im realen Straßenverkehr deutlich über den Angaben des Autobauers, begründen die Umweltschützer ihre Klage.

Bereits Anfang Februar hatte die DUH schwere Vorwürfe gegen den Stuttgarter Konzern erhoben und Antrag auf Widerruf der Typengenehmigung der C-Klasse gestellt. Der Grund: Das Dieselfahrzeug hatte bei Tests in den Niederlanden die Grenzwerte für Stickoxid-Ausstöße (NOx) überschritten.

Daimler bestreitet die Testergebnisse nicht und hatte höhere Abgaswerte im Straßenverkehr als auf dem Prüfstand eingeräumt. Die sogenannte Abgasreinigung werde unter bestimmten Betriebsbedingungen zum Schutz der Bauteile - etwa des Motors - gedrosselt.

Daimler ist mit dieser Praxis nicht alleine: Bei vielen Dieselfahrzeugen liegen die Schadstoffausstöße im Straßenverkehr deutlich höher als unter Prüfbedingungen im Labor. Ein Abschalten der Abgasreinigung ist unter bestimmten Voraussetzungen rechtlich auch erlaubt.

In der "Süddeutschen Zeitung" vom Mittwoch wies der Stuttgarter Konzern die Klage zurück. "Wir halten sie für unbegründet", sagte eine Sprecherin. Die "Abgasnachbehandlung" sei auf den realen Fahrbetrieb zur Reduzierung der Emissionen abgestimmt. Die Erfüllung aller gesetzlichen Vorgaben habe oberste Priorität.

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