Polen will sich mit Stacheldrahtzaun schützen

  02 November 2022    Gelesen: 493
  Polen will sich mit Stacheldrahtzaun schützen

Dem polnischen Verteidigungsministerium liegt viel daran, dass die Grenze zum russischen Kaliningrad dicht ist. Um das zu gewährleisten, errichtet das Land einen Stacheldrahtzaun - die Arbeiten sind bereits in vollem Gange.

Polen will eine provisorische Absperrung an seiner mehr als 200 Kilometer langen Grenze zur russischen Exklave Kaliningrad errichten. Es handele sich um einen 2,5 Meter hohen und drei Meter breiten Stacheldrahtverhau, teilte Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak der Agentur PAP zufolge in Warschau mit. Die Arbeiten würden sofort beginnen. "Es liegt uns viel daran, dass diese Grenze dicht ist", betonte der Politiker der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS).

Blaszczak begründete den Schritt zum einen mit der nationalen Sicherheit. Zum anderen würden Migranten aus dem Nahen Osten oder Nordafrika mit dem Flugzeug nach Kaliningrad kommen und versuchen, von dort auf EU-Gebiet zu gelangen. Entlang der Absperrung sollen zusätzlich Geräte zur elektronischen Grenzüberwachung installiert werden. Auf polnischer Seite ist ein Zaun im Vorfeld der Grenze zum Schutz von Wildtieren vorgesehen.

Kaliningrad, das frühere ostpreußische Königsberg, gehört zu Russland und liegt an der Ostsee zwischen Polen und Litauen. Der polnische Präsident Andrzej Duda unterstütze "alle Initiativen, die zur Erhöhung der Sicherheit Polens und seiner Bürger" führten, teilte ein Sprecher des Staatsoberhaupts mit.

Mauer gegen Migranten aus Belarus

Im vorigen Jahr hatte Polen bereits eine Mauer entlang der EU-Grenze zu Belarus fertiggestellt. Polnische Regierungsvertreter sprachen damals allerdings von einer "Barriere" oder "Sperre" - sie vermieden den Begriff "Mauer", der von der Opposition verwendet wurde.

Die Regierung in Warschau beschuldigte den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Flüchtlinge aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze zu bringen. Lukaschenko hatte Ende Mai vergangenen Jahres angekündigt, sein Land werde Migranten nicht mehr an der Weiterreise in die EU hindern - als Reaktion auf verschärfte westliche Sanktionen.

Quelle: ntv.de, jki/dpa


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