Ruft Putin heute weitere Mobilisierungswelle aus?

  18 Januar 2023    Gelesen: 664
Ruft Putin heute weitere Mobilisierungswelle aus?

Der US-Thinktank Institute for the Study of War spekuliert, dass Russlands Präsident Putin im Laufe des Tages eine weitere Mobilisierungswelle verkünden könnte. Auch eine offizielle Kriegserklärung an die Ukraine sei möglich, so die Experten. Ihre Quelle sind russische Militärblogger.

Das Institute for the Study of War (ISW) hat in seinem jüngsten Bericht den Verdacht geäußert, der russische Präsident Wladimir Putin könnte am heutigen Mittwoch entweder der Ukraine offiziell den Krieg erklären oder eine weitere Mobilisierungswelle russischer Soldaten ausrufen. Der US-Thinktank beruft sich dabei auf russische Kriegsbefürworter und Militärblogger.

In diesen Kreisen würden wahrscheinlich beide Ankündigungen begrüßt. In der Vergangenheit war immer wieder Kritik am Verlauf der russischen Invasion laut geworden, während es zugleich Forderungen nach einem größeren Einsatz gegeben hatte. Auch westliche Experten spekulieren bereits seit Längerem, dass Putin der ersten Mobilisierung im September zeitnah eine weitere folgen lassen könnte.

In Russland heißt die Invasion der Ukraine, die Ende Februar 2022 begann, im offiziellen Sprachgebrauch noch "militärische Spezialoperation". Die öffentliche Verwendung des Begriffs "Krieg" wird strafrechtlich geahndet. In dem Zusammenhang gab es bereits Festnahmen. Zuletzt sprachen im russischen Fernsehen immer öfter Experten und Propagandisten von einem Krieg, der in der Ukraine stattfinde.

Fakt ist, dass Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag eine Rede Putins in seiner Heimatstadt St. Petersburg für den heutigen Mittwoch ankündigte. Anlass soll laut ISW der 80. Jahrestag der beendeten Belagerung Leningrads (heute: St. Petersburg) sein. Laut ISW-Experten nutzte Putin in der Vergangenheit immer wieder historische Daten, um politische und militärische Ankündigungen zu machen. Es ist gut möglich, dass er dies auch heute tut - gerade vor dem Hintergrund der Eroberung Soledars in der Region Donezk.

Russisches Militär soll deutlich wachsen

Fest steht auch, dass es in Russland auf Weisung des Präsidenten in den kommenden vier Jahren eine große Militärreform geben soll. Verteidigungsminister Sergei Schoigu hatte am Dienstag angekündigt, dass bis 2026 die konventionellen russischen Streitkräfte ausgebaut werden sollen. Die Zahl der Militärangehörigen soll von 1,35 Millionen auf 1,5 Millionen angehoben werden. Laut ISW geht es dabei sowohl um einen längerfristigen Krieg in der Ukraine, als auch um eine generelle Stärkung des Militärs.

Konkret sollen laut Schoigu zwei große Territorialeinheiten geschaffen werden, die mehrere Waffengattungen vereinen - der Moskauer und der Leningrader Wehrkreis. In den von Russland annektierten ukrainischen Gebieten sollen ebenfalls selbstständige Militäreinheiten aufgebaut werden. Hinzu kommt die Aufstellung eines Armeekorps in der nordrussischen Teilrepublik Karelien - möglicherweise eine Reaktion auf den geplanten NATO-Beitritt der skandinavischen Länder Schweden und Finnland. Gestärkt werden solle auch die Kampfkraft der Flotte, der Luftwaffe und der Raketenstreitkräfte, so Schoigu.

Quelle: ntv.de, als


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