Russische Flugzeuge sorgen für Unruhe über der Ostsee

  12 Juni 2023    Gelesen: 595
  Russische Flugzeuge sorgen für Unruhe über der Ostsee

Militärübungen der NATO als auch Russlands nähren die Sorgen vor einer Verschärfung der Konflikte. Über der Ostsee kommt es in der vergangenen Woche zu mehreren Alarmstarts wegen Flugzeugen der Kreml-Luftwaffe. Viele sind ohne Flugplan oder Transpondersignal unterwegs.

NATO-Kampfjets sind litauischen Angaben zufolge zu mehreren Einsätzen aufgestiegen, um ungekennzeichnete russische Militärflugzeuge über der Ostsee zu identifizieren. Insgesamt seien in der vergangenen Woche 15 Alarmstarts absolviert worden, teilte das Verteidigungsministerium in Vilnius mit. Dies war demnach die bislang größte Zahl an Einsätzen in einer Woche an den Grenzen der baltischen Staaten in diesem Jahr, bei denen russische Maschinen im internationalen Luftraum identifiziert wurden. Die meisten davon waren den Angaben zufolge ohne vorab eingereichten Flugplan, Transpondersignal oder Funkkontakt unterwegs.

Das Ministerium brachte dies mit einer Reihe an Militärübungen in Verbindung, die baltischen Staaten auf nationaler Ebene als auch gemeinsam mit NATO-Verbündeten durchführen. Demnach findet in der Ostsee etwa das jährliche US-geführte Marinemanöver Baltops statt, an dem 50 Schiffe und Boote aus 19 NATO-Staaten und Schweden teilnehmen. Parallel halte auch die russische Ostseeflotte ein Manöver ab, teilte das Ministerium der Agentur BNS in einer Stellungnahme mit.

Estland, Lettland und Litauen besitzen keine eigenen Kampfjets. Die NATO sichert deshalb bereits seit 2004 den baltischen Luftraum. Dazu verlegen die Verbündeten im regelmäßigen Wechsel Kampfflugzeuge samt Personal in die Ostseestaaten im Nordosten Europas. Stationiert sind die Einheiten in Siauliai (Litauen) und Ämari (Estland).

Nächste Übung in Deutschland gestartet

Am Montag hat zudem die größte Luftwaffenübung seit Bestehen der NATO - das Manöver "Air Defender 2023" - begonnen. An der Übung unter deutscher Führung nehmen bis zum 23. Juni 25 Nationen sowie die NATO teil. Nach Angaben der Bundeswehr sind rund 10.000 Soldatinnen und Soldaten und 250 Flugzeuge beteiligt, darunter 70 Maschinen aus Deutschland. Von der Übung direkt betroffen sind Lufträume in Teilen Norddeutschlands und der Nordsee, in Teilen Ostdeutschlands und der Ostsee sowie in Teilen Südwestdeutschlands.

Trainiert werden soll, wie ein fiktiver Angriff eines östlichen Angreifers von den NATO-Verbündeten zurückgeschlagen wird. Die erste Idee für das Manöver ist der Luftwaffe zufolge schon 2018 entstanden, also noch vor Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine im Jahr 2022.

Quelle: ntv.de, rog/dpa


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