Forscher identifizieren neue Gecko-Art

  17 Auqust 2023    Gelesen: 1057
  Forscher identifizieren neue Gecko-Art

Als Forscher im Jahr 2000 auf Madagaskar einen rund 20 Zentimeter langen Gecko entdecken, haben sie eine Vermutung: Bei dem Tier handelt es sich um eine bisher unbekannte Art. Immer wieder reisen sie auf die Insel, um ihre These zu belegen. Die Ähnlichkeit zu einer anderen Art wird dabei zur Herausforderung.

Bei einem vor mehr als 20 Jahren auf Madagaskar entdeckten bizarren Blattschwanzgecko handelt es sich um eine bislang unbekannte Art. Das berichtet ein Forscherteam um den Münchner Wissenschaftler Frank Glaw von der Zoologischen Staatssammlung München nach langjähriger Arbeit im Fachblatt "Salamandra".

"Als wir die Tiere im Jahr 2000 erstmals entdeckten, haben wir bereits vermutet, dass es sich um eine noch unbekannte Art handelt", wird Glaw in einer Mitteilung der Staatssammlung zitiert. "Aber ihre wissenschaftliche Beschreibung gestaltete sich schwierig. Es hat viele Jahre gedauert, bis wir genug Informationen gesammelt hatten, um sie sicher als neue Art zu identifizieren."

Eine Herausforderung bestand den Angaben zufolge darin, dass der neue Gecko mit dem wissenschaftlichen Namen Uroplatus garamaso einer anderen Art, Uroplatus henkeli, sehr ähnlich sei. "Das ist oft der Fall bei den Reptilien Madagaskars", sagt Ko-Autor Jörn Köhler vom Hessischen Landesmuseum Darmstadt. "Es gibt viele sogenannte 'kryptische Arten'."

Meister der Tarnung

Wichtige Unterschiede: Bei der vorher bekannten Art ist die Zungenspitze schwärzlich, bei der neuen dagegen rosa. Zudem sei die neue Art mit rund 20 Zentimetern Länge kleiner und habe einen schmaleren Schwanz. Die Forscher sammelten umfassende Informationen zur Genetik und zur Verbreitung der Tiere und unternahmen dazu auch mehrere Expeditionen in den Norden Madagaskars.

Blattschwanzgeckos sind nach Angaben Glaws Meister der Tarnung und sehen meist sehr eigentümlich aus. Tagsüber ruhen sie demnach mit ausgebreiteten Hautlappen mit dem Kopf nach unten auf Baumstämmen und fügen sich so nahtlos in ihre Umgebung ein, sodass sie kaum zu entdecken sind. Nachts erwachen sie und durchstreifen das Geäst auf der Suche nach Beute.

Quelle: ntv.de, spl/dpa


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