Russland hat weniger Milliardäre

  15 April 2016    Gelesen: 635
Russland hat weniger Milliardäre
Die niedrige Ölpreis und die Sanktionen infolge der Ukraine-Krise hinterlassen in Russland auch ihre Spuren bei den Superreichen: Es gibt weniger Milliardäre. Ein Verwandter des Präsidenten steigt dagegen in den Kreis auf.
Die Zahl der Milliardäre in Russland schrumpft: Im vergangenen Jahr verfügten in dem von einer Wirtschaftskrise geplagten Land nur noch 77 Menschen über ein Vermögen von mindestens einer Milliarde Dollar (882 Millionen Euro), wie das US-Magazin "Forbes" in seiner russischen Ausgabe berichtete. Ein Jahr zuvor hatte es noch 88 Dollar-Milliardäre in Russland gegeben. Das Vermögen der 200 reichsten Russen sank laut "Forbes" von 408 auf 360 Milliarden Dollar.

Trotz der Krise infolge des Ölpreisverfalls und der westlichen Sanktionen gegen Russland konnten 19 Milliardäre ihr Vermögen vergrößern. Dazu zählt der Spitzenreiter Leonid Michelson, Miteigentümer des zweitgrößten russischen Gaskonzerns Nowatek und des Petrochemiekonzerns Sibur. Er brachte es laut "Forbes" auf 14,4 Milliarden Dollar - ein Plus von 2,7 Milliarden Dollar im Vergleich zu 2014.

Putins Schwiegersohn dabei

Michelson entthronte damit den Metallmagnaten Wladimir Potanin, der sich mit einem Vermögen von 12,1 Milliarden Dollar nur noch auf dem vierten Platz der Rangliste wiederfand. Er wurde laut "Forbes" im vergangenen Jahr auch von Michail Fridman und Alischer Usmanow überholt.

Der jüngste Milliardär in der Rangliste ist Kirill Schamalow, der wie Michelson an Sibur beteiligt ist. Der 34-Jährige mit einem Vermögen von 1,2 Milliarden Dollar soll laut Medienberichten der Schwiegersohn von Präsident Wladimir Putin sein. Laut der "Forbes"-Aufstellung gewann Schamalow im vergangenen Jahr die gesamten 1,2 Milliarden Dollar hinzu.

Der im Exil lebende Kreml-Gegner Michail Chodorkowski zählt zwar nicht zu den Dollar-Milliardären, kehrte in diesem Jahr aber in die "Forbes"-Rangliste der reichsten Russen zurück. Er verfügt demnach über ein Vermögen von 500 Millionen Dollar. In der ersten "Forbes"-Aufstellung im Jahr 2004 hatte der frühere Chef des Ölkonzerns Jukos die Spitzenposition inne.

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