BMW kann China-Schwäche ausgleichen - Mercedes nicht

  10 Oktober 2023    Gelesen: 609
  BMW kann China-Schwäche ausgleichen - Mercedes nicht

Für die beiden Premium-Autobauer BMW und Mercedes lief der Sommer nicht im Gleichtakt. Die Münchener melden mehr Verkäufe als vor einem Jahr. Die Stuttgarter hingegen bekommen weniger Fahrzeuge an die Kunden. Abstriche müssen beide in China machen.

Die beiden Autobauer Mercedes und BMW haben im Sommer deutlich weniger Fahrzeuge an die Kunden in China bringen können. Allerdings konnten die Münchener den Rückgang auf dem wichtigen Auslandsmarkt deutlich besser ausgleichen als der Konkurrent mit dem Stern. Mercedes erlitt in Fernost einen regelrechten Einbruch der Verkäufe. Zudem schlugen sich beide höchst unterschiedlich auf dem US-Markt. Am Ende stehen für Mercedes weniger Verkäufe in den Büchern, während BMW für das dritte Quartal ein Absatzplus meldet.

Die Stuttgarter lieferten letztlich zwischen Juli und Ende September mit 510.600 Fahrzeugen vier Prozent weniger aus als vor einem Jahr. Das DAX-Unternehmen sprach dennoch von einem soliden Absatzergebnis in einem schwankenden, volatilen Marktumfeld. Der Absatz sei durch einen Modellwechsel bei der E-Klasse und eine eingeschränkte Verfügbarkeit des GLC, bedingt durch Lieferengpässe bei einem Lieferanten, beeinflusst worden.

Den Einbruch in China und den USA um 12 und 15 Prozent konnte Mercedes in Europa durch 12 Prozent Zuwachs nicht ganz ausgleichen. Bei der bisher erfolgsverwöhnten Van-Sparte kühlte sich das Geschäft ebenfalls ab. Im abgelaufenen Quartal sei jedes fünfte Fahrzeug eines mit elektrischem Antrieb gewesen, wobei die Verkäufe reiner E-Modelle um zwei Drittel stiegen.

Nach den ersten neun Monaten verzeichnete Mercedes-Benz Verkäufe in Höhe von 1.529.800 Einheiten. Mit einem Plus von zwei Prozent liegen die Stuttgarter damit leicht über dem Vorjahreszeitraum. Die Verkäufe entsprächen der Absatzprognose, den Gesamtjahresabsatz auf Vorjahresniveau zu halten, hieß es laut Mitteilung.

BMW nach neun Monaten vor Mercedes

Der Münchener Autobauer BMW verkaufte 621.699 Fahrzeuge der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce. Auf Jahressicht ist dies ein Plus von 5,8 Prozent, wie das DAX-Unternehmen mitteilte. Vertriebschef Pieter Nota sagte, das Unternehmen sei insgesamt auf Kurs, die Wachstumsziele für 2023 zu erreichen. In Europa schaffte BMW ein zweistelliges Absatzplus, in den USA wurden 7,8 Prozent mehr Autos übergeben. Auf dem wichtigsten Einzelmarkt China schwächelte der Fahrzeugabsatz allerdings. Hier verkauften die Münchener 1,8 Prozent weniger Fahrzeuge als vor Jahresfrist.

Für die ersten neun Monate meldete BMW ein Absatzplus von 5,1 Prozent auf gut 1,8 Millionen Fahrzeuge. Erst im August hatten die Münchener ihr Ziel für den Fahrzeugabsatz angehoben. Zu den Wachstumstreibern zählten nach BMW-Angaben sowohl Premiumfahrzeuge als auch Elektroautos. Nota verwies darauf, dass in den ersten neun Monaten der Absatz bei vollelektrischen Fahrzeugen stärker zugelegt habe als der Elektroauto-Markt. Mit 93.931 Fahrzeugen verkaufte BMW fast 80 Prozent mehr Elektroautos als vor Jahresfrist. Für das Gesamtjahr hat sich BMW zum Ziel gesetzt, dass der Elektroauto-Anteil auf 15 Prozent des gesamten Absatzes steigt.

Für das Schlussquartal hofft BMW auf zusätzlichen Schub durch die elektrische Version des neuen 5er. Bislang steht allerdings eine elektrische Version des Bestsellers 3er aus; die Münchener haben für 2025 die "Neue Klasse" angekündigt, die ein reines Elektroauto in diesem Segment umfassen soll.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa/DJ


Tags:


Newsticker