Kleines Transportwunder Ford B-Max schlägt sich gut

  06 November 2023    Gelesen: 1020
  Kleines Transportwunder Ford B-Max schlägt sich gut

Wer mit einem Ford B-Max vorfährt, fällt auf - sofern die Fondtüren geöffnet werden. Oder man anfängt, den kleinen Van zu beladen. Und welchen Eindruck macht er beim TÜV? Einen guten: Er meistert die Hauptuntersuchung über alle Jahrgänge besser als der Schnitt aller geprüften Fahrzeuge.

Ende 2012 brachte Ford einen kleinen Van auf Basis des Fiesta auf dem Markt. Der B-Max unterschied sich nicht nur in den Abmessungen von den größeren Brüdern C- und S-Max: Statt klassischer Fondtüren gab es Schiebetüren. Allerdings goutierten die Kunden zu dieser Zeit schon mehr SUV als praktische Vans, so dass der B-Max bereits 2017 zugunsten des Eco Sport eingestellt wurde.

Karosserie und Innenraum

Der Ford B-Max streckt sich auf eine Länge von 4,08 Metern, ist also rund 10 Zentimeter länger als die damals aktuelle Fiesta-Generation. In der Höhe überragt der Van den Kleinwagen aber um 10 Zentimeter und kommt auf 1,60 Meter.

Das Platzangebot für die Passagiere geht in Ordnung, seine eigentliche Begabung zeigt der Van aber beim Beladen. Während der Standardkofferraum mit knapp über 300 Liter noch Kleinwagenformat bietet, entsteht nach dem Umlegen der Rücksitzlehnen ein fast 1400 Liter großer Stauraum. Klappt man noch den Beifahrersitz um, lassen sich auch lange Gegenstände transportieren.

Den Fond-Passagiere gelingt das Ein- und Aussteigen leicht, neben den weitöffnenden Schiebetüren sorgen auch die fehlenden B-Säulen für große Türöffnungen. Das Interieur orientiert sich am Fiesta, so ist die Mittelkonsole mit Knöpfchen und Schalter überfrachtet.

Motoren und Antrieb

Drei- und Vierzylinder-Motoren, Benziner, Diesel, Sauger und Turbos und eine Flüssiggasvariante: Das Motorenangebot für den immer über die Vorderachse angetriebenen B-Max war recht umfangreich.

Für schaltwillige Fahrer kommt der 1,4-Liter-Vierzylinder mit 66 kW/90 PS infrage. Der Sauger stellt 128 Nm bereit, muss also durch Schalten auf Touren gehalten werden. Das Triebwerk war zudem als LPG-Version erhältlich. Der 1,5-Liter-Vierzylinder mit 77 kW/105 PS gibt sich etwas spritziger (150 Nm), als einziges Aggregat im B-Max-Angebot verfügt es über eine Automatik: Hier kommt ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe (Powershift) zum Einsatz. Bei den anderen Triebwerken sorgt jeweils ein manuelles Fünfganggetriebe für die Kraftübertragung.

Volumenmotor des B-Max war der 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner, der in den Ausbaustufen mit 74 kW/100 PS, 88 kW/120 PS (ab 2013: 92 kW/125 PS) und 103 kW/140 PS offeriert wurde. Die Turbos überzeugen mit Drehmoment (170 bis 200 Nm). Im Schnitt konsumieren sie rund 5 Liter, neigen aber bei flotter Fortbewegung zu durstigem Trinkverhalten. Bei den Saugern fließen durchschnittlich 6 bis 6,4 Liter die Leitungen. Die zwei offerierten Diesel kommen jeweils mit rund 4 Litern im Schnitt aus. Der 1,5-Liter leistet 55 kW/75 PS, der 1,6-Liter 70 kW/95 PS.

Ausstattung und Sicherheit

Wie so oft bei Kleinwagenmodellen sind die Basis-Ausstattungslinien auch beim damals ab rund 16.000 Euro erhältlichen B-Max mit spitzer Feder gerechnet. Klimaanlage und Radio waren in den Versionen Ambiente und Trend nicht Bestandteil des Serienumfangs, konnten aber zumindest in der Trend-Variante dazu geordert werden. Das höchste Komfortniveau (Titanium) spricht komfortaffine Käufer an, die zudem Wert auf Alus und Chromzierrat legen. Hier konnten Erstbesitzer bei Vertragsabschluss noch Häkchen etwa bei Klimaautomatik und Navigation setzen.

In puncto Sicherheit war der B-Max unter anderem mit sieben Airbags gut aufgestellt. Beim NCAP-Crashtest 2012 erzielte der Van eine 5-Sterne-Bewertung. Der Notbremsassistent gehörte nicht zur Serienausstattung, war aber optional wie etwa Rückfahrkamera, beheizbare Frontscheibe, Sitzheizung und Parkpiepser für vorne und hinten bestellbar.

Qualität

Bei den TÜV-Hauptuntersuchung schlägt sich der B-Max gut und meistert sie über alle Jahrgänge besser als der Schnitt aller geprüften Fahrzeuge. Allerdings gibt es Schwachpunkte. Die TÜV-Prüfer bemängeln oft die Lenkgelenke. Defekte Leuchten geben ebenfalls Anlass zu Kritik. Gebrauchtwagenkäufer sollten zudem die Federn und Dämpfer sowie die Bremsscheiben inspizieren. Auch sollte man sich den Stellplatz seines Wunschmodells anschauen: Ölverlust ist immer wieder ein Thema beim B-Max.

Fazit und Markt

Wer ein praktisches und handliches Fahrzeug sucht, ist beim Ford B-Max gut aufgehoben. Eindruck schindet man zudem mit den seitlichen Schiebetüren und den Transporttalenten des Vans. Nach Auswertung von mobile.de werden aktuell rund 1000 B-Max auf dieser Plattform zum Kauf angeboten. Los geht es ab rund 4000 Euro.

Quelle: ntv.de, Elfriede Munsch, sp-x


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