Neuer Name von F1-Team in manchen Ländern illegal

  03 Januar 2024    Gelesen: 1980
  Neuer Name von F1-Team in manchen Ländern illegal

Aus "Alfa Romeo" wird "Stake F1 Team Kick Sauber" - zumindest an den meisten Rennwochenenden. Denn der neue Name des traditionsreichen Sauber-Rennstalls verstößt in einigen Ländern gegen die Gesetze zur Glücksspielwerbung. Deswegen wird eine vorübergehende Umbenennung wohl schon vorbereitet.

Seit 1993 tritt das Sauber-Team in der Formel 1 an, in der Saison 2024 wird der im schweizerischen Hinwil beheimatete Rennstall sein 500. Rennen in der Motorsport-Königsklasse bestreiten. Unter einem einmal mehr neuem Namen, denn der bisherige Titelsponsor Alfa Romeo hat sich nach fünf Jahren zurückgezogen. Stattdessen tritt der Traditionsrennstall künftig als "Stake F1 Team Kick Sauber" an. Zumindest an den meisten Grand-Prix-Wochenenden. Denn der neue Name, das legen diverse Medienberichte nahe, dürfte an einigen Stationen der Welttournee sonst für Ärger sorgen.

Hinter "Stake" verbirgt sich nämlich ein Anbieter von Krypto-Glücksspielen. Dort wird also mit Kryptowährung gezockt statt mit echtem Geld - und solche Werbung ist nicht überall erlaubt. Das Portal "PlanetF1.com" nennt gleich acht Gastgeberländer mit diversen Restriktionen bei der Glücksspielwerbung, in denen die Umbenennung Konsequenzen hat: Bahrain, Brasilien, China, Japan, Katar, Saudi-Arabien, Singapur sowie die Vereinigten Arabischen Emirate, in deren Metropole Abu Dhabi das Saisonfinale angesetzt ist. In seinem Heimatland Australien unterliegt Stake dem Bericht zufolge sogar einem gänzlichen Werbeverbot.

Und schon in der Vergangenheit musste Stake kreativ werden. In der Saison 2023 war das Logo des Krypto-Casinos prominent auf dem schwarzen Alfa-Romeo-Heckflügel platziert, doch an mehreren Wochenenden wurde aus Stake plötzlich Kick. So heißt der hauseigene Streamingdienst, der die große Fläche dann einnehmen durfte. Der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet, dass der Rennstall zu einzelnen Großen Preisen als "Kick F1 Team" antreten könnte. Stake habe demnach bereits bestätigt, gegebenenfalls unter angepasstem Namen an den Start zu gehen. Das dürfte auch das offizielle Videospiel zur Formel 1 betreffen, denn auch dort ist Glücksspielwerbung untersagt.

Audi bereitet sich auf neue Fahrzeug-Generation 2026 vor

Solche Anpassungen sind übrigens nicht neu in der Formel 1. McLaren etwa wirbt für einen Hersteller von Vaping-Produkten, was in einigen Ländern jedoch untersagt ist. Vor allem das Tabak-Werbeverbot sorgte in den vergangenen Jahren für kreative Lösungen bei den Rennställen, Ferrari etwa packte aus diesem Grund regelmäßig eine Art weißen Strichcode aufs rote Auto.

Stake steht laut "Kölner Stadt-Anzeiger" überdies in der Kritik, da dort vorrangig digitale Spielautomaten angeboten würden, mit nicht klar ersichtlichen Gewinnwahrscheinlichkeiten. Das Spielen mit Kryptowährung würde außerdem den Bezug zu realen Geldbeträgen verschleiern. Sauber schrieb in der offiziellen Mitteilung, die Partnerschaft "breche mit den konventionellen Konzepten des Sport- und Entertainment-Sponsorings". Die Fahrerpaarung bleibt derweil unverändert: Valtteri Bottas aus Finnland und der Chinese Zhou Guanyu sitzen in den Boliden, wenn die Saison am 9. März in Dschidda startet.

Bis 2026 übernimmt Audi die Mehrheit am Sauber-Team und tritt dann als Werksteam in der Formel 1 an. In Neuburg an der Donau wird der Motor gebaut, das Chassis kommt aus Hinwil vom Sauber-Team. Audi hat längst Anteile an dem Schweizer Rennstall übernommen, plant den großen Umbruch unter dem von McLaren abgeworbenen Andreas Seidl jedoch erst zur Einführung der nächsten Fahrzeug-Generation in der Saison 2026.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa


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