Katze infiziert Besitzer mit Beulenpest

  12 Februar 2024    Gelesen: 361
  Katze infiziert Besitzer mit Beulenpest

Beulenpest klingt nach einer Seuche der Vergangenheit. Ausgerottet ist der Pesterreger allerdings nicht. So steckt sich in den USA ein Mann mit der seltenen Krankheit an. Zu verdanken hat er die Infektion seinem Haustier.

Im US-Bundesstaat Oregon ist bei einem Mann Beulenpest diagnostiziert worden. Das teilt die örtliche Gesundheitsbehörde mit. Es handelt sich demnach um den ersten Fall in dem Bundesstaat seit acht Jahren. Die Mediziner gehen davon aus, dass sich der Patient durch seine Hauskatze infiziert hatte. Sowohl der Mann als auch das Haustier zeigten sehr starke Krankheitssymptome.

Die Beulenpest wird durch das Bakterium Yersinia pestis verursacht. Eine Infektion beginnt meist mit grippeähnlichen Symptomen wie Müdigkeit, Fieber, Schüttelfrost und Kopfschmerzen. Bei dem Mann war die Krankheit allerdings so weit fortgeschritten, dass sich bereits die typischen Beulen - schmerzhafte Schwellungen der Lymphknoten - gebildet haben. Diese sogenannten Bubonen können unter Freisetzung eines eitrigen Sekrets platzen. Der Mann spricht laut der Gesundheitsbehörde gut auf das eingesetzte Antibiotikum an. Seine engen Kontaktpersonen seien ebenfalls in Behandlung, um eine weitere Ausbreitung der Seuche zu verhindern.

Wie genau der Pesterreger von der Katze auf den Besitzer übertragen wurde, ist nicht bekannt. In der Regel entwickelt sich die Krankheit nach einem Biss von infizierten Flöhen. Diese leben vor allem auf Wirtstieren wie Ratten und anderen Nagetieren. Im Oregon-Fall vermuten die Ärzte daher, dass die Katze infizierte Flöhe mit nach Hause gebracht hat oder der Mann mit dem bereits infiziertem Speichel der Katze in Kontakt kam. Katzen sind besonders anfällig für die Pest, weil ihr Körper die Infektion nur schwer ausscheidet. Zudem jagen und fangen sie häufiger als andere Haustiere Nagetiere, die das Bakterium ebenfalls in sich tragen können.

Pesterreger kann Lunge befallen

Als Komplikation einer Beulenpest kann es zu einem Befall der Lunge kommen. Symptome einer solchen sekundären Lungenpest zeigen sich circa fünf bis sechs Tage nach der Ersterkrankung. Selten passiert es, dass sich durch die Infektion die Hirnhäute entzünden oder sich die Erreger über die Blutbahn ausbreiten und eine lebensbedrohliche Sepsis auslösen.

Ohne Behandlung kann Beulenpest innerhalb von 24 Stunden zum Tod führen. Dies passiert ungefähr bei der Hälfte aller infizierten Menschen. Wird sie mit Antibiotika behandelt, überleben rund 90 Prozent. Einen Impfstoff gibt es nicht.

Ausbrüche meist in Tropen-Regionen

In Deutschland und Europa besteht kein Risiko, sich mit der Pest anzustecken. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) wurden "in den letzten Jahrzehnten keine Pestfälle" nach Deutschland importiert. Denn in manchen Regionen der Welt ist der Erreger immer noch aktiv. Zwischen 2010 und 2015 meldete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) insgesamt 3248 Infektionen. Vor allem in Madagaskar gibt es jährlich mehrere Hundert Fälle, aber auch aus China, der Demokratischen Republik Kongo, Indien, Malawi, Mosambik, Peru, Simbabwe, Tansania, Vietnam und Uganda wurden Fälle gemeldet.

Die USA sind das einzige Land außerhalb der Subtropen und Tropen, in dem Pest vorkommt. Im ländlichen Westen verbreiten wild lebende Nagetiere den Erreger. Zwischen 1970 und 2010 erfassten die USA insgesamt 437 Fälle von Pest, etwa zehn Prozent der Infizierten erkrankten an einer sekundären Lungenpest.

Seinen einstigen Schrecken hat die Beulenpest, trotz einzelner Ausbrüche, mittlerweile verloren. Im Mittelalter und auch noch im 19. Jahrhundert war Y. pestis für mehrere Pandemien verantwortlich, die weit über 100 Millionen Todesopfer zur Folge hatten.

Quelle: ntv.de, hny


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