Kraftfahrtamt stößt auf Abgasmanipulation bei BMW-Dieseln

  22 Februar 2024    Gelesen: 700
 Kraftfahrtamt stößt auf Abgasmanipulation bei BMW-Dieseln

Erst kürzlich verschärft der Europäische Gerichtshof die Abgasregeln. Nun findet das Kraftfahrt-Bundesamt eine unzulässige Abschalteinrichtung für Abgasreinigung bei Dieselautos von BMW. Das Unternehmen zieht Konsequenzen.

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat bei Dieselautos von BMW eine unzulässige Abschalteinrichtung für die Abgasreinigung festgestellt. In Deutschland seien rund 33.000 Autos vom SUV-Modell X3 betroffen, hieß es von der Behörde in einer Mitteilung auf ihrer Webseite. In Europa könnte es Schätzungen zufolge um 100.000 bis 150.000 Autos gehen, sagte ein BMW-Sprecher. Allerdings wisse BMW nicht, wie viele der Autos noch auf den Straßen seien, einen Behördenentscheid gebe es zudem bisher nur in Deutschland. BMW kooperiere mit der Behörde und habe einen Maßnahmenplan für Hard- und Softwareupdates vorgelegt, hieß es vom KBA.

Bei den Fahrzeugen erfolgt nach Angaben des KBA eine Reduzierung der Abgasrückführung bei eingeschalteter Klimaanlage. Außerdem greife die Reduktion auch bei Außentemperaturen, die so weit innerhalb des normalen Betriebsbereichs lägen, dass nach den Urteilen des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) eine Unzulässigkeit vorliege, teilte das KBA mit.

Die Fahrzeuge reduzierten damit in unzulässiger Weise die Wirksamkeit ihrer Schadstoffminderung gegen Stickoxide. Autobauer hatten im Zuge des VW-Dieselskandals lange argumentiert, dass die Beschränkung der Abgasreinigung auf ein bestimmtes sogenanntes Thermofenster zum Schutz des Motors nötig sei. Dieser könne sonst Schaden nehmen.

Betroffene Autos etwas älter

Der EuGH hatte zuletzt in mehreren Entscheidungen die Auslegung der Abgasregeln verschärft. BMW hält sich nach eigenen Angaben Rechtsschutzmöglichkeiten offen, da der Bescheid bisher nicht bestandskräftig ist. Der Konzern sei überzeugt, dass die zur Abgasreinigung verwendete Motorsteuerung mit den gesetzlichen Anforderungen übereinstimme.

"Gleichwohl erkennt das Unternehmen bei der Hardware des fraglichen Fahrzeugmodells ein potenzielles Problem bei der Dauerhaltbarkeit einzelner Komponenten des Abgasreinigungssystems", hieß es. Im Zuge der EuGH-Entscheidungen würden die Anforderungen an Diesel-Fahrzeuge neu diskutiert. "Dabei wird rückwirkend ein Maßstab auf Technologien angewendet, die bis zu 15 Jahre alt sind." Die betroffenen Autos wurden laut BMW zwischen 2010 und 2014 hergestellt.

Quelle: ntv.de, tkr/dpa


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