In Arturo Vidal hat Möller einen flugbegeisterten Nachfolger gefunden. Der Chilene holte im DFB-Pokalspiel gegen Werder Bremen einen Elfmeter heraus, den Thomas Müller zum 2:0-Endstand verwandelte. Gegenspieler Janek Sternberg hatte Vidal nicht berührt, trotzdem ging dieser zu Boden und nahm den Pfiff von Schiedsrichter Tobias Stieler dankend zur Kenntnis.
Vidal verpasste die Chance, Stieler auf seine Schwalbe aufmerksam zu machen und auch nach dem Einzug ins Pokalfinale sagte der als "Krieger" bekannte Mittelfeldspieler nichts. Dafür sprachen andere - und es herrschte Einigkeit über die grobe Unsportlichkeit.
Für Müller war es "eine Schwalbe. Aus dem Spiel heraus hat es wie ein Foul ausgesehen. Es war auch nah dran an einem Foul, aber es war sicherlich keins." Müller hatte auch Verständnis für den Ärger auf Bremer Seite: "Wenn ein Elfmeter gegen uns so passiert, stehe ich hier und rede in einer anderen Tonart."
Bremens Kapitän Clemens Fritz fand den Zeitpunkt besonders ärgerlich, "weil das gerade in einer Phase passierte, in der wir sehr mutig waren". Die Bayern führten nach Müllers Kopfballtor bereits 1:0, Werder war dem Ausgleich nah.
Schiedsrichter Stieler sprach nach Ansicht der TV-Bilder ebenfalls von einer "Fehlentscheidung". Er habe gut gestanden und einen Kontakt gesehen, "aber es war keiner. Es tut mir leid."
"Der Elfmeter war kein Elfmeter. Es tut mir leid", sagte Bayern-Trainer Josep Guardiola zur umstrittensten Szene des Abends und betonte, auf so eine Art wolle er eigentlich nicht gewinnen. Sein Kollege Viktor Skripnik wollte zu der Entscheidung lieber nichts sagen, er betonte aber: "Mit einer solchen Einstellung müssen wir vor den letzten vier Spielen keine Angst haben."
Vidal wiederum könnte mit seiner Unsportlichkeit in die Historie des DFB-Pokals eingegangen sein - so wie Möller vor 21 Jahren. Der heute 48-Jährige wurde damals vom DFB nachträglich für zwei Spiele gesperrt.
Genau das wird nun auch im Fall Vidal gefordert.
Tags: