Renault Clio IV - Erfolgsmodell mit kleinen Schwächen

  19 April 2024    Gelesen: 574
  Renault Clio IV - Erfolgsmodell mit kleinen Schwächen

Schick, flink und auf Wunsch richtig sportlich: Der Renault Clio IV gehört nicht umsonst zu den beliebtesten Kleinwagen. Bei der Langzeitqualität kann er aber nur bedingt glänzen.

Dass der Renault Clio der vierten Generation mittlerweile bis zu 12 Jahre auf dem Buckel hat, sieht man ihm nicht an: Das damals neu konzipierte Dynamik-Design der Fünftürers wirkt trotz des zwischenzeitlichen Starts von Auflage fünf weiterhin frisch. Für die Technik gilt das vor allem bei den frühen Baujahren nicht unbedingt.

Einen Ruf als besonders zuverlässiges Modell hatte der Clio nie. Generation vier schlägt sich im "TÜV Report" immerhin ein wenig besser als sein zwischen 2005 und 2013 gebauter Vorgänger. Schon früh Probleme macht trotz des überschaubaren Fahrzeuggewichts die Achsaufhängung - selbst 4- bis 5-jährige Autos schneiden schlechter ab als der Wettbewerb.

Bei der darauffolgenden HU kommen häufig Probleme an Federn und Dämpfern auf. Bei Modellen aller Altersklassen beanstanden die Prüfer zudem überdurchschnittlich häufig die Bremsanlage. Durchgängig gute Noten gibt es hingegen für das Abgassystem. Und auch Ölverlust ist kein großes Thema.

Karosserie und Innenraum

War der Clio III noch ein typischer niedlichen Stadt-Kleinwagen, tritt Nummer IV seit 2012 mit seiner breiten Spur, den ausgestellten Radhäusern und der prägnanten Front sportlich-selbstbewusst auf. Das hat ein paar Nachteile im Alltag - etwa die mäßige Übersicht und die hakeligen Fond-Türgriffe - lässt den knackigen Franzosen aber aus der Masse der Konkurrenz herausstechen. Etwas konventioneller wirkt der Anfang 2013 nachgereichte Kombi Grandtour. Er ist 4,27 Meter lang und bietet je nach Sitzplatzkonfiguration zwischen 443 und 1380 Liter Kofferraumvolumen. Der 4,06 Meter lange Fünftürer kommt auf 288 und 1146 Liter.

Je Geschmack und Geldbeutel des Erstkäufers gibt sich der Innenraum farbenfroh. Renault hatte Design-Accessoires etwa für die Oberseite des Instrumententrägers beispielsweise in Blau, Gelb oder Rot im Programm. 2016 erhielt der Clio ein Facelift. Die Front bekam unter anderem eine andere Kühlergrilloptik mit größeren Luftöffnungen sowie Voll-LED-Scheinwerfer für die höchsten Ausstattungsstufen.

Motoren und Antrieb

Zum Marktstart standen ein 1,2-Liter-Vierzylinder mit 54 KW/74 PS und ein sparsamer, aufgeladener 0,9-Liter-Dreizylinder mit 66 kW/90 PS zur Wahl, der bereits ganz annehmbare Fahrleistungen bietet, ohne allzu durstig zu sein - und damit für die meisten Anwender die beste Option darstellt. Ein weiterer 1,2-Liter-Vierzylinder mit 88 kW/120 PS ergänzte seit 2013 das Benziner-Programm. Er war zunächst ausschließlich mit einem Sechsgang-Doppelkupplungstriebe (EDC) zu haben; seit dem Facelift wurde er auch mit einem manuellen Sechsganggetriebe ausgeliefert. Die kleinen Benziner verfügen über ein Fünfganggetriebe. Die Normverbräuche liegen zwischen 5 und 5,5 Litern.

Neben den Brot- und Butter-Motoren wartete Renault in der Topversion R.S und R.S. Trophy mit deutlich mehr Leistung auf. Der R.S. kommt auf 147 kW/200 PS, der Trophy auf 162 kW/220 PS. Der 1,5-Liter-Renault-Diesel in den Ausbaustufen mit 55 kW/75 PS und 90 PS und seit 2016 mit 81 kW/110 PS sollten mit Verbrauchswerten zwischen 3,5 und 4 Litern absolute Vielfahrer überzeugen. Beim 110 PS sorgte ein Sechsgang-Handschalter für die Kraftübertragung auf die Vorderräder, bei den anderen kam ein Fünfganggetriebe zum Einsatz. Als Alternative gab es für den 90 PS-Diesel ein Sechsgang-EDC.

Ausstattung und Sicherheit

Zum Marktstart 2012 gab es die Ausstattungen "Expression", "Dynamique" und "Luxe", seit dem Facelift 2016 heißen die Linien "Start", "Life", "Limited", "Intense" und "Initiale Paris". Bereits die Basisversionen bieten Annehmlichkeiten wie Tempomat, Zentralverriegelung, Keycard oder Zentralverriegelung. Wer eine Klimaanlage will, hat diese automatisch ab den Versionen Dynamique/Limited an Bord.

Wer viele Extras möchte, wird zum Bespiel in den Komfortniveaus "Luxe" und Intens fündig. Hier gab es unter anderem Klimaautomatik, LED-Scheinwerfer oder Navi. Die Top-Version "Initiale Paris" hat das Infotainmentsystem R-Link an Bord, welches neben Navi- und Audiofunktionen auch einige Online-Dienste bietet.

Beim NCAP-Crashtest erreichte der Clio ein Fünf-Sterne-Ergebnis. Heute übliche Assistenzsysteme hat er aber auch nach dem Facelift nicht an Bord.

Fazit

Der Clio IV ist ein optisch immer noch frischer Kleinwagen mit ordentlichem Platzangebot und auf Wunsch flotten Fahrleistungen. Allerdings sollte ein Sonderbudget für die üblichen Reparaturen an Fahrwerk und Bremse eingeplant werden. Bei mobile.de werden aktuell knapp 4000 gebrauchte Clio IV zum Kauf angeboten, los geht es ab rund 9000 Euro, die in der Autofan-Szene gefragten RS-Modelle kosten auch schon mal höhere fünfstellige Preise.

Quelle: ntv.de, Holger Holzer, sp-x


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