Lieferung von F-16-Kampfjets an Ukraine gestartet - Einsatz noch im Sommer

  10 Juli 2024    Gelesen: 597
  Lieferung von F-16-Kampfjets an Ukraine gestartet - Einsatz noch im Sommer

Seit rund einem Jahr wartet Kiew auf die versprochenen F-16-Jets aus Dänemark und den Niederlanden - nun ist es soweit. Der Transfer der Kampfflugzeuge ist in vollem Gange. Bereits im Sommer sollen sie zum Einsatz kommen. Zudem soll der Ausbau der ukrainischen Luftverteidigung weitergehen.

Nach rund einjähriger Verzögerung haben die NATO-Partner mit der Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine begonnen. Dänemark und die Niederlande erklärten am Rande des NATO-Gipfels in Washington, der Transfer der Maschinen sei mit Unterstützung der USA angelaufen. Die Ukraine werde "in diesem Sommer einsatzbereite F-16"-Kampfjets zur Verfügung haben. Details nannten die NATO-Länder unter Verweis auf Sicherheitsbedenken nicht.

US-Außenminister Antony Blinken hatte zuvor bei einem Sicherheitsforum in Washington gesagt: "Während wir hier miteinander sprechen, läuft die Verlegung von F-16-Flugzeugen." Eine Koalition um die Niederlande und Dänemark hatte Kiew die Kampfjets bereits im vergangenen Jahr in Aussicht gestellt, die Lieferung verzögerte sich aber immer weiter. Wie viele Maschinen nun unterwegs sind, sagte auch Blinken nicht. Die neue niederländische Regierung hatte Kiew am Wochenende eine "unverzügliche" Lieferung versprochen. Der Koalition gehören zudem Belgien, Norwegen und andere Länder an.

"Wir sind entschlossen, die Luftstreitkräfte der Ukraine weiter auszubauen", hieß es in der Erklärung Dänemarks, der Niederlande und der USA. Dazu gehörten "auch Staffeln moderner F-16-Mehrzweckflugzeuge der vierten Generation". Die Koalition unterstütze die Instandhaltung und Bewaffnung dieser Flugzeuge und fördere die Ausbildung der Piloten.

Unterdessen erklärte auch NATO-Mitglied Norwegen, der Ukraine sechs F-16 überlassen zu wollen. Die ersten Jets sollen noch in diesem Jahr geliefert werden. Die Fähigkeiten der Ukraine, sich gegen Angriffe aus der Luft verteidigen zu können, seien in ihrem Verteidigungskampf gegen Russland von absolut entscheidender Bedeutung, teilte der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre mit.

Selenskyj: Warten auf F-16 "wie meine Mutter nach der Schule"

Beim G7-Gipfel in Japan im Mai 2023 hatten die USA den Weg dafür freigemacht, dass andere Länder Jets dieses Typs an die Ukraine liefern können. Dänemark und die Niederlande erklärten sich dazu bereit. Die Ausbildung ukrainischer Piloten und Bodenmannschaften für diesen Flugzeugtyp läuft seit Monaten. Doch bislang war noch keiner der Jets in der Ukraine eingetroffen. Sie sollen vor allem die ungehinderten Bombenabwürfe russischer Flugzeuge unterbinden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Verbündeten am Rande des Gipfels zuvor um westliche Kampfjets in hoher Stückzahl gebeten. Selenskyj sagte am Vorabend der Ankündigung bei einer Rede in der Ronald-Reagan-Stiftung in Washington, die Ukraine hoffe in diesem Sommer auf die ersten einzelnen Maschinen vom Typ F-16. Dabei brauche sein Land mindestens 128 Kampfflugzeuge. Russland könne täglich 300 Flugzeuge zu Angriffen auf die Ukraine einsetzen.

Nach ukrainischen Medienberichten fand Selenskyj einen originellen Vergleich für das Warten auf die Entscheidungen der Partner: "Wissen Sie, wir warten immer. So wie meine Mutter früher nach der Schule auf mich gewartet hat, und ich immer einen Grund fand, später zu kommen. Das ist dasselbe, nur viel ernster."

Quelle: ntv.de, spl/dpa/AFP


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