Die kleine, aber feine Reisemobil-Manufaktur La Strada, ansässig im hessischen Echzell, ist bekannt für ebenso hochwertige wie hochpreisige Fahrzeuge. Das hält die Hessen natürlich nicht davon ab, den allgemeinen Trend zu kompakten Campern zu bedienen und mit einer entsprechend dimensionierten Produkt-Neuheit zum Düsseldorfer Caravan-Salon (30. August bis 8. September) anzutreten: Der La Strada Regent E ist ein nur 5,93 Meter langer Kastenwagen auf Mercedes-Sprinter-Basis, konsequent auf eine Zwei-Personen-Besatzung ausgelegt, die dennoch den Komfort von Einzelbetten im Heck genießen darf. Sie muss dafür aber auch mindestens 105.000 Euro hinblättern.
Nun ist La Strada nicht der erste Hersteller, der auf einem knappen Sechs-Meter-Grundriss Längsbetten in der Serie umsetzt. Die Frage ist immer, wie das auf solch beengten Verhältnissen kompensiert wird. Meist leiden Bad, Küche und Stauraum darunter, dafür bleibt die vordere Vierer-Sitzgruppe erhalten. Nicht so beim Regent E. Wozu eine fest installierte Zweier-Sitzbank, wenn nur zwei Personen auf Reisen gehen? Also weg damit. Die drehbaren Frontsitze mit eingesetztem Säulen-Tisch müssen für die Gemütlichkeit in trauter Zweisamkeit genügen.
Kleiderschrank und Küchenblock
Dafür ist dort, wo gemeinhin die zusätzliche Sitzbank installiert ist, Platz für einen wenn auch schmalen Kleiderschrank mit Kleiderstange sowie eine Anrichte und offene Staufächer. Beim Küchenblock mit Zwei-Flammen-Kocher und Spüle wandert der Kühlschrank an die Stirnseite. Das hat praktische Vorteile, weil er dank eines Doppelanschlags von innen wie von außen gut zugänglich ist, reduziert allerdings die Verstaumöglichkeiten für Küchenutensilien auf eine Reihe Schubladen und den Oberschrank.
Der Bad-Toilettenraum verwandelt sich dank einer cleveren Klappwaschbecken-Lösung in eine gut nutzbare Dusche, wobei die neue Falttür den Eingang freigibt, ohne den Flur zu versperren.
Im hinteren Teil verspricht La Strada mit den beiden längs eingebauten Einzelbetten mit 2,00 und 1,85 Metern Länge sowie Tellerfedern und Kaltschaummatratzen guten Schlafkomfort.
Flexibel und variabel
Die ganze Heckgestaltung ist auf ein hohes Maß an Flexibilität und Variabilität ausgelegt. So können mit einem Auszug und weiteren Matratzenelementen die beiden Kojen in der oberen Hälfte zu einer Liegefläche verbunden werden, und die Fußenden der Betten lassen sich, ein absolutes Novum, mit wenigen Handgriffen in eine Sitzgruppe für zwei umbauen. In diesem Fall wird der Säulen-Tisch von vorn im Boden zwischen den Betten eingesetzt. Schlafen wäre dann auch ohne Rückbau noch möglich, da dank der beibehaltenen seitlichen Karosserie-Verbreitungen immer noch ein Querbett in den Maßen 1,98 x 1,37 Meter übrigbliebe.
Wahrscheinlicher ist allerdings, dass der Platz unter den Einzelbetten als üppiger Heckstauraum genutzt wird. Ob in dem mittigen Schrank mit Auszügen, die sich zum Innenraum hin öffnen, oder mit ausgebautem Stauschrank für sperriges Gepäck oder gar mit den hochgeklappten Kopfenden der Betten für ein passendes Fahrrad. Im Heckstauraum ist zudem die Bordtechnik des Regent E für Heizung, Batterie und Bordelektrik untergebracht sowie ein von außen befüllbarer 16-Kilogramm-Gastank.
In der Grundausstattung für 105.000 Euro basiert der 3,5-Tonner La Strada Regent E auf dem Mercedes Sprinter mit dem 125 kW/170 PS starken 2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel. Alternativ ist ebenso der Sechszylinder-Selbstzünder mit 140 kW/190 PS erhältlich. Auf Wunsch auch mit Allradantrieb.
Der große Transporter mit dem Stern an Bord soll mit seinem Fahrkomfort die perfekte Ergänzung zu dem Wohn- und Schlafkomfort des kompakten, hochwertig ausgebauten La-Strada-Reisemobils sein.
Quelle: ntv.de, Michael Lennartz, sp-x
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