Israels Luftwaffe hat nach Militärangaben in der Nacht eine Reihe von Terrorzielen der Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon angegriffen. Unter den Zielen hätten sich auch Waffenlager sowie terroristische Infrastruktur befunden, teilte das israelische Militär bei Telegram mit. Dazu veröffentlichte es Videoaufnahmen, die die Angriffe zeigen sollen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen. Israels Außenministerium erklärte, dass die Hisbollah mit dem tödlichen Angriff "alle roten Linien überschritten" habe.
Am Abend waren bei einem Raketenangriff auf den von Israel besetzten Golanhöhen mindestens zwölf Kinder und Jugendliche getötet worden. Eine Rakete iranischer Bauart schlug dort auf einem belebten Fußballplatz ein. Israel macht die Hisbollah für den Angriff verantwortlich. In einer Erklärung der Schiiten-Miliz hieß es indes, man habe mit dem Vorfall nichts zu tun.
Der Iran warnte derweil Israel vor den "Konsequenzen" eines neuen militärischen "Abenteuers" im Libanon. Israel werde für "die unvorhergesehenen Konsequenzen und Reaktionen auf solch dummes Verhalten" verantwortlich sein, sagte Außenministeriumssprecher Nasser Kanani.
UN-Vertreter riefen beide Parteien nachdrücklich zu "größtmöglicher Zurückhaltung" auf. Auch die USA und die EU verurteilten den Angriff und warnten vor einer Eskalation der Gewalt in der Region. Seit Beginn des Gaza-Kriegs im vergangenen Oktober liefern sich die Hisbollah und Israels Armee nahezu täglich Gefechte. Der Raketenangriff auf den Golanhöhen folgte auf einen israelischen Angriff im Dorf Kfar Kila nahe der libanesisch-israelischen Grenze, bei dem nach Angaben der Hisbollah vier ihrer Mitglieder getötet wurden.
Die vom Iran unterstützte Miliz handelt nach eigenen Aussagen aus Solidarität mit der radikalislamischen Hamas, die auch im Libanon aktiv ist. Die Hamas und andere Gruppen aus dem Gazastreifen hatten am 7. Oktober vergangenen Jahres im Süden Israels ein beispielloses Massaker mit 1.200 Toten begangen, das den Gaza-Krieg auslöste.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa/AFP
Tags: