Iran verurteilt Tötung Hanijas, Türkei wirft Israel Eskalation vor

  31 Juli 2024    Gelesen: 498
  Iran verurteilt Tötung Hanijas, Türkei wirft Israel Eskalation vor

Auf iranischem Boden kommt Hamas-Anführer Hanija bei einem Angriff ums Leben. In Teheran löst dies Empörung aus: Das vergossene Blut Hanijas werde Israel zu Verhängnis werden. Die Türkei spricht von einer Eskalation der Situation durch Israel. Auch der Kreml reagiert.

Der Tod des Hamas-Anführers Ismail Hanija hat teils heftige Reaktionen unter den Verbündeten der Terrororganisation ausgelöst. Der Iran, in dessen Hauptstadt Teheran Hanija bei einer Attacke ums Leben kam, verurteilte die Tötung auf Schärfste. "Das reine Blut des heiligen und ehrenhaften Kriegers Ismail Hanija ist zweifellos nicht umsonst geflossen", sagte Außenamtssprecher Nasser Kanaani in einer Presseerklärung. Dieses Blut werde laut Kanaani Israel letztendlich zum Verhängnis werden.

Der Anschlag auf Hanija werde außerdem die Beziehungen zwischen der palästinischen Widerstandsfront und Iran noch weiter stärken, so der Sprecher laut Nachrichtenagentur Isna. Zu den Details des Anschlags sagte er lediglich, dass die Sicherheitsbehörden die Ursachen und den Tatvorgang noch überprüfen.

Die Türkei warf Israel vor, den Gaza-Krieg in der Region ausweiten zu wollen. Es habe sich erneut gezeigt, dass die Regierung von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu keine Absicht habe, den Frieden zu erreichen, teilte das türkische Außenministerium mit.

USA sichern Israel Unterstützung zu

Russland sprach von einem "absolut inakzeptablen politischer Mord, der zu einer weiteren Eskalation der Spannungen führen wird", zitierte die Nachrichtenagentur RIA den stellvertretenden Außenminister Michail Bogdanow. Dies werde auch negative Auswirkungen auf die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen haben. Russland unterhält einerseits zwar Beziehungen zu Israel, andererseits aber noch engere Beziehungen zu den mit Israel verfeindeten Ländern Iran und Syrien sowie der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas.

Die USA stellten sich hinter den Verbündeten Israel. Verteidigungsminister Lloyd Austin versicherte, die USA würden das Land im Falle eines Angriffs verteidigen. Mit Blick auf die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten sagte Austin bei einem Besuch auf den Philippinen, er halte einen größeren Krieg in der Region jedoch nicht für unvermeidlich.

In den frühen Morgenstunden meldeten sowohl Hamas als auch die iranischen Revolutionsgarden die Tötung Hanijas bei einem Angriff in Teheran. Demnach starb der Auslandschef der Terrororganisation in seiner Residenz, nachdem er an einer Vereidigungszeremonie des neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian teilgenommen hatte. Die Attacke wird Israel zugeschrieben, eine offizielle Äußerung der israelischen Regierung dazu liegt jedoch nicht vor.

Quelle: ntv.de, jog/dpa/rts


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