Der Norden Israels ist erneut mit Raketen aus dem Libanon angegriffen worden. Das israelische Militär erklärte, rund 30 Projektile seien in Richtung des Ortes Kabri in der Nähe der Küstenstadt Naharija gefeuert worden. Es habe keine Verletzten gegeben. Einige der Projektile schlugen demnach auf offenem Gelände ein. Die schiitische Hisbollah-Miliz erklärte örtlichen Medien zufolge, der Angriff mit Katjuscha-Raketen habe einem Militärstützpunkt gegolten.
Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant warnte einem Medienbericht zufolge in einem Gespräch mit US-Verteidigungsminister Lloyd Austin vor einem möglichen Großangriff Irans auf Israel in den kommenden Tagen. Galant habe in dem Telefonat die militärischen Vorbereitungen des Iran als Hinweis auf einen bevorstehenden Großangriff gedeutet, berichtet die US-Nachrichtenseite Axios unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Einschätzung des israelischen Verteidigungsministers beruhe auf aktuellen Beobachtungen iranischer Militäraktivitäten.
Angesichts zunehmender Spannungen im Nahen Osten verstärken die USA ihre militärische Präsenz in der Region. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin ordnet die Entsendung eines U-Boots mit Lenkflugkörpern an, wie das Pentagon mitteilt. In einem ungewöhnlichen Schritt macht das US-Verteidigungsministerium die Bewegungen des U-Boots öffentlich. Zusätzlich weist Austin die Abraham-Lincoln-Einsatzgruppe an, ihre Verlegung in das Gebiet zu beschleunigen. Die maritime Einheit der US-Navy besteht aus einem Flugzeugträger, einer Luftflügel-Einheit und mehreren Begleitschiffen.
Fast tägliche Angriffe
Seit Beginn des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas am 7. Oktober 2023 beschießt die Hisbollah aus dem Libanon fast täglich Ziele im angrenzenden Norden Israels. Das israelische Militär wiederum greift regelmäßig Ziele im Nachbarland an. Die Angriffe sind die schwersten Kämpfe seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006. Zehntausende Menschen sind aus den Grenzgebieten geflohen. Die mit dem Iran verbündete Hisbollah gibt an, bei ihren Angriffen aus Solidarität mit der Hamas und den Palästinensern zu handeln.
Israels Armee hat in den vergangenen Monaten auch mehrfach gezielt Hisbollah-Kommandeure getötet, zuletzt Anfang August in der Hauptstadt Beirut den ranghohen Kommandeur Fuad Schukr. Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hat Vergeltung angekündigt.
Quelle: ntv.de, als/rts/dpa
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