Die Ukraine hat Moskau nach russischen Angaben in der Nacht mit einer Vielzahl von Drohnen angegriffen. Elf auf die Hauptstadt gerichtete Flugobjekte seien in der Region unschädlich gemacht worden, teilte das Verteidigungsministerium über Telegram mit. "Das ist bisher einer der größten Versuche, Moskau mit Drohnen anzugreifen", schrieb Moskaus Bürgermeister Sergei Sobjanin auf Telegram. Einige Drohnen seien über der Stadt Podolsk zerstört worden. Sie liegt rund 38 Kilometer südlich des Kremls.
Nach ersten Erkenntnissen habe es keine Verletzten oder Sachschäden gegeben, erklärt Sobjanin weiter. Wegen des Angriffs gab es in der Nacht allerdings vorübergehend Einschränkungen des Betriebs von drei Moskauer Flughäfen. Wie die Flugaufsicht auf Telegram mitteilt, galten die Beschränkungen vier Stunden lang bis 06.30 Uhr (Ortszeit) für die Airports Wnukowo, Domodedowo und Schukowski. Am Hauptflughafen Scheremetjewo sei der Betrieb nicht eingeschränkt gewesen.
Wie auch die Ukraine hält sich Russland zum vollen Ausmaß der Folgen von Angriffen bedeckt, solange keine zivile Infrastruktur beschädigt wird oder Zivilisten sterben. Die russischen Behörden melden in der Regel zudem nur die Zahl der Flugobjekte, die sie unschädlich machen konnten.
Moskau: Insgesamt 45 Flugobjekte zerstört
Die Ukraine hat in den vergangenen Monaten Moskau wiederholt mit Drohen ins Visier genommen. Allerdings waren es meistens nur ein oder zwei Flugobjekte, die auf die Hauptstadt gerichtet wurden. Der jüngste Angriff erscheint auch größer als die Attacke im Mai 2023, als mindestens acht Drohnen über der russischen Hauptstadt zerstört worden waren. Präsident Wladimir Putin sprach damals davon, dass die Ukraine Russland bedrohen und provozieren wolle.
Der Angriff in der Nacht war Teil einer größeren Drohnenattacke. Laut dem russischen Verteidigungsministerium wurden insgesamt 45 von der Ukraine gestartete Flugobjekte zerstört. Über den Grenzregionen Brjansk und Belgorod waren es demnach 23 beziehungsweise sechs und über der Region Kaluga drei Drohnen. Kaluga liegt südwestlich der Region Moskau. Über der Region Kursk, in die ukrainische Truppen einmarschiert sind, wurden dem Ministerium zufolge zwei Drohnen abgeschossen.
Auch aus den Regionen Tula und Rostow werden abgewehrte Angriffe gemeldet, zu denen sich das Verteidigungsministerium aber nicht äußerte. Die Berichte können von der Nachrichtenagentur Reuters vorerst nicht unabhängig bestätigt werden. Eine Stellungnahme der Ukraine liegt nicht vor.
Quelle: ntv.de, lar/rts
Tags: