Russland hat die Ukraine in den Morgenstunden massiv mit Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen aus der Luft beschossen. Beobachter in Kiew sprechen von einem der schwersten Luftangriffe in zweieinhalb Jahren Krieg. Explosionen wurden aus dem Umland der Hauptstadt und den Gebieten Schytomir, Chmelnyzkyj, Ternopil und Lwiw gemeldet, wie aus der offiziellen Luftalarm-App hervorgeht. In Kiew gibt es Probleme mit der Strom- und Wasserversorgung, wie Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram mitteilte. In der nordwestlich gelegenen Stadt Luzk wird dabei offiziellen Angaben zufolge ein Mensch getötet. Auch aus Dnipro im Osten und Saporischschja im Süden wird jeweils ein Todesopfer gemeldet.
Luzks Bürgermeister Ihor Polischtschuk erklärte, ein Mehrfamilienhaus sei durch "einen feindlichen Angriff" getroffen und ein Mensch getötet worden. Die Gouverneure der Regionen Odessa, Saporischschja und Charkiw teilten auf Telegram mit, es habe Explosionen in ihren Regionen gegeben, und forderten die Menschen auf, Schutz zu suchen. Der Gouverneur der zentral gelegenen Region Poltawa, Filip Pronin, hatte zuvor mitgeteilt, bei einem Angriff auf eine Industrieanlage seien fünf Menschen verletzt worden.
Elf russische Langstreckenbomber in der Luft
Der ukrainischen Luftwaffe zufolge setzte die russische Armee zeitweise elf Langstreckenbomber Tu-95 ein, die Träger von Marschflugkörpern sind. Außerdem wurden demnach Hyperschallraketen Kinschal auf die Ukraine abgefeuert. Auch aus dem Schwarzen Meer sei die Ukraine beschossen worden.
Einen Überblick über Schäden gibt es bislang nicht. Ersten Informationen zufolge war erneut das ukrainische Energiesystem ein Hauptziel des Angriffs. Die Ukraine wehrt seit Februar 2022 eine große russische Invasion ab. Moskaus Luftwaffe fliegt fast täglich tödliche Angriffe auf das Nachbarland. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drängt die Verbündeten seit Langem, schnell neue Luftabwehrsysteme zu liefern. Am Samstag beging das zweitgrößte Land Europas seinen 33. Unabhängigkeitstag.
Quelle: ntv.de, als/dpa/AFP
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