Israel tötet Raketen-Chef der Hisbollah

  25 September 2024    Gelesen: 611
  Israel tötet Raketen-Chef der Hisbollah

Die Hisbollah bestätigt: Einer ihrer hochrangigen Kommandeure stirbt durch israelische Kampfjets in Beirut. Dabei gehen auch in dieser Nacht die Angriffe weiter. Israels Kriegsflugzeuge greifen im Südlibanon an, im Zentrum Israels herrscht erstmals seit Langem Raketenalarm.

Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hat den Tod des Kommandeurs ihrer Raketeneinheit bei einem israelischen Luftangriff bestätigt. Ibrahim Mohammed Kobeissi sei "auf dem Weg nach Jerusalem zum Märtyrer geworden", erklärte die pro-iranische Miliz unter Verwendung des von ihr verwendeten Ausdrucks für von Israel getötete Kämpfer. Die israelische Armee hatte die Tötung Kobeissis bereits am Dienstagnachmittag gemeldet.

Demnach wurde Kobeissi bei einem gezielten Angriff durch Kampfjets im Stadtviertel Dahijeh in Beirut "eliminiert", auch zwei weitere Kommandeure seiner Einheit seien getötet worden. Die israelische Armee bezeichnete Kobeissi als Kommandeur des Raketennetzwerks der Hisbollah.

Auch in der Nacht kam es zu weiteren israelischen Angriffen auf den Libanon. Wie aus libanesischen Sicherheitskreisen verlautete, traf die Armee ein Lager im 20 Kilometer südlich von Beirut gelegenen Küstenort Saadijat, es kam zu Explosionen. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur Ani berichtete zudem über weitere israelische Angriffe. Seit 5 Uhr Ortszeit hätten "feindliche Kriegsflugzeuge" mehrere Gebiete im Süden des Libanon angegriffen, auch in den Nachtstunden hätten Angriffe stattgefunden. Dabei seien auch Menschen zu Schaden gekommen.

Das israelische Militär hatte in den vergangenen Tagen zahlreiche Angriffe auf die Hisbollah-Miliz im Libanon vorgenommen. Am Montag hatte es den bisher größten Einsatz gegen die pro-iranische Miliz seit Beginn des Gaza-Krieges ausgeführt. Rund 1600 Ziele wurden angegriffen, nach Angaben der libanesischen Regierung wurden dabei mindestens 558 Menschen getötet. Am Dienstag startete die israelische Armee eine zweite Angriffswelle.

Raketenalarm im Zentrum Israels

Die Hisbollah attackierte ihrerseits Israel heftig. In der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv und anderen Städten des Landes wurde am frühen Morgen Raketenalarm ausgelöst. Die Sirenen heulten praktisch im gesamten Zentrum Israels, wie die israelische Armee auf X mitteilte. Eine aus dem Libanon abgefeuerte Rakete sei über dem Großraum Tel Aviv abgefangen worden. In Tel Aviv war zuletzt Ende Mai Raketenalarm ausgelöst worden, damals wegen eines Angriffs der islamistischen Hamas. Danach heulten die Alarmsirenen nur noch in anderen Landesteilen.

Es ist auch das erste Mal überhaupt seit dem Massaker vom 7. Oktober vergangenen Jahres und dem darauffolgenden Beginn des Gaza-Krieges, dass eine Rakete aus dem Libanon bis zum Großraum Tel Aviv vordrang. Israels Armee ist in kriegerische Auseinandersetzungen mit der Hisbollah-Miliz im Libanon und der mit ihr verbündeten Terrororganisation Hamas im Gazastreifen verwickelt, die beide vom Iran unterstützt werden. Israels Norden steht schon länger unter Dauerbeschuss durch die Hisbollah und reagiert darauf mit Gegenangriffen im Libanon. Am Dienstag feuerte die Hisbollah allein rund 300 Raketen auf Ziele in Israel.

Quelle: ntv.de, ghö/AFP/dpa/AP


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