Die israelische Luftwaffe hat erneut Ziele in einem südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut bombardiert. Eine Reporterin berichtete am Montagabend von mindestens sieben schweren Explosionen und Erschütterungen. Schwarze Rauchwolken stiegen demnach über dem Gebiet in der Nähe des internationalen Flughafens auf. Fernsehbilder zeigten ebenfalls schwere Explosionen, die den Himmel orangefarben aufleuchten ließen. Augenzeugen berichteten zudem über Explosionen in Beirut selbst.
Die israelische Armee hatte zuvor die Bevölkerung von drei Vierteln in südlichen Vororten aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Die Menschen befänden sich in der Nähe von Einrichtungen, "die der terroristischen Hisbollah-Gruppe gehören, und daher wird die Armee gewaltsam gegen diese vorgehen", sagte Armeesprecher Avichay Adraee in einem Video in Onlinenetzwerken.
Auch im Süden und Osten des Landes setzte das israelische Militär die Angriffe fort, das nach eigenen Angaben Ziele der Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon bombardiert. Das libanesische Gesundheitsministerium erklärte am späten Montagabend, dass dabei innerhalb von 24 Stunden nahezu 100 Menschen getötet und mehr als 170 weitere verletzt worden seien. Das Ministerium unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und militanten Mitgliedern der Hisbollah.
US-Einrichtung attackiert
Im Irak soll zudem eine US-Militäreinrichtung in der Nähe des Flughafens der Hauptstadt Bagdad zum Ziel eines Raketenangriffs geworden sein. Das berichteten zwei Vertreter der irakischen Sicherheitsbehörden, die anonym bleiben wollten. Eine Rakete sei in einem angrenzenden Gebiet eingeschlagen und habe ein dort parkendes Auto beschädigt. Opfer wurden bei dem Angriff in der Nacht zum Dienstag nicht gemeldet. Der Flugbetrieb wurde ausgesetzt.
Das US-Verteidigungsministerium wies Berichte über einen Angriff auf amerikanische Truppen zurück. "Alle Militärangehörigen sind wohlauf und es gab keinen gezielten Angriff auf militärische Kräfte, wie berichtet wurde", erklärte ein Vertreter des Pentagons unter Wahrung der Anonymität. Die Regierung in Washington habe jedoch Kenntnis von Berichten über einen Angriff auf den Bagdad Diplomatic Support Complex, eine Einrichtung des US-Außenministeriums. Ein Sprecher des Ministeriums teilte mit, dass es keine Verletzten gegeben habe. Der Vorfall werde derzeit untersucht.
Vom Iran unterstützte Milizen haben immer wieder Stützpunkte im Irak angegriffen, in denen US-Soldaten untergebracht sind. Sie haben erklärt, es handele sich um eine Reaktion auf die US-Unterstützung für Israel im Krieg gegen die militant-islamistische Hamas sowie das Vorgehen Israels gegen die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah.
Quelle: ntv.de, rog/dpa/AFP/AP/rts
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