Worum geht es? Der Nachbarschaftsverband Mannheim-Heidelberg muss auf dem Gebiet seiner beiden Städte und 16 Gemeinden Standorte finden, auf denen Windkraftanlagen errichtet werden könnten, wie Martin Müller, Leitender Planer und Geschäftsführer des Verbands, dem AUT erklärte. Nach bisherigem Planungsrecht ist dies in weiten Teilen der Region nicht erlaubt. Da aber in Baden-Württemberg neue Windkraftwerke entstehen sollen, hat der Landtag eine Umkehr der planungsrechtlichen Grundlagen beschlossen: Schon bald wäre es demnach praktisch überall möglich, eine Baugenehmigung für ein Windrad zu bekommen.
Es sei denn, die betroffenen Gemeinden legen eine nach "harten und weichen Tabukriterien" geordnete Flächennutzungsplanung vor, aus der hervorgeht, wo Windräder möglich sind und wo nicht. Quast: "Wir können nicht einfach sagen: Wir wollen es halt nicht."
18 solcher Konzentrationsflächen wurden zunächst ermittelt, zwei davon im Käfertaler Wald unweit der Autobahn A 6, sowie eine jenseits der Gemarkungsgrenze auf Heddesheimer Gebiet. Der Heddesheimer Gemeinderat hatte sich kürzlich vehement gegen diese Konzentrationszone an der L 541 ausgesprochen (wir berichteten). Eine vierte Zone bei Grenzhof wurde wegen des Vogelschutzes aus der Liste gestrichen. Viele Mannheimer Ausschussmitglieder lehnen die vorgeschlagenen Mannheimer Flächen im Käfertaler Wald ebenso ab.
Konrad Schlichter (CDU) schlug vor, diese ebenfalls aus der Liste zu streichen, so dass Windräder nur noch auf Heddesheimer Gebiet möglich seien. Die grün-rote Gesetzesänderung, so sein Vorwurf nach Stuttgart, schüre den Streit der Kommunen über die Windrad-Standorte. Zusätzliche Lärmbelastung durch Windräder schloss Bürgermeisterin Felicitas Kubala (Grüne) aus, da in den vorgeschlagenen Konzentrationszonen wegen der Autobahn sowie so schon ein hoher Lärmpegel vorherrsche. Außerdem sei es nicht wahrscheinlich, dass überhaupt Investoren dort bauen würden: "Die MVV Energie AG hat leider schon abgewunken", berichtete die Bürgermeisterin.
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